– with studio frame –
Heinrich Siepmann was a co-founder of the "junger westen" (Young West) artist group in Recklinghausen in 1948. His coherent image structures reveal themselves to understanding, as well as to the emotions as balanced, harmoniously functioning units. The images are composed of geometric forms, which are empathetically balanced against one another in their colourfulness and positioning. In the process, they are not limited to the composition of areas, but instead become spatially relevant through overpainting, overlapping and the painting of edges. The viewer begins to involuntarily comprehend the contexts of the pictorial elements, to explore the significance of each individual part for the whole.
The collages of Heinrich Siepmann, which he composes of cut up paper, card, corrugated cardboard and other found objects, such as coffee packaging foil, also “function” according to the same composition principle as his canvases. Like most of the slightly imperfect and irregular geometrical forms, the surface feel and the texture of the pictorial elements acquire significance for the composition in the process. The seemingly playful juxtaposition, overlapping and mixing of all collage elements, usually deliberately not glued entirely according to plan, thus possess a real spatial depth, as is only suggested in the painted canvases. In contrast with his paintings, Siepmann’s collages are freer fields of experimentation that clearly convey the unselfconscious joy of the artist and his pleasure in composition.
Text authored and provided by Dr. Eva Müller-Remmert, Art Historian
-
– mit Atelierleiste –
Heinrich Siepmann war 1948 Mitbegründer der Künstlergruppe junger westen in Recklinghausen. Seine in sich geschlossenen Bildgefüge offenbaren sich dem Verstand wie auch dem Gefühl als ausgewogene, harmonisch funktionierende Einheiten. Die Bilder setzen sich aus geometrischen Formen zusammen, die in ihrer Farbigkeit und Positionierung einfühlsam gegeneinander ausgeglichen sind. Dabei beschränken sie sich nicht auf die Komposition von Flächen, sondern werden durch Übermalungen, Überschneidungen und auch Randbemalungen raumwirksam. Der Betrachter beginnt unwillkürlich, die Zusammenhänge der Bildelemente nachzuvollziehen, die Bedeutung jedes einzelnen Teils für das Ganze zu erkunden.
Nach dem gleichen Kompositionsprinzip wie seine Leinwände „funktionieren” auch die Collagen von Heinrich Siepmann, die er aus zerschnittenem Papier, Karton, Wellpappe und anderen Fundstücken wie zum Beispiel Kaffeetütenfolien zusammensetzt. Wie den meist ein wenig unperfekt-unregelmäßigen geometrischen Formen kommt dabei auch der Haptik und Struktur der Bildelemente eine kompositorische Bedeutung zu. Das bewusst zumeist nicht ganz plan verklebte, spielerisch wirkende Neben-, Über- und Untereinander aller Collage-Elemente besitzt so eine reale räumliche Tiefe, wie sie in den gemalten Leinwänden nur angedeutet wird. Im Gegensatz zu seinen Gemälden sind Siepmanns Collagen freiere Experimentierfelder, welche die unbefangene Freude des Künstlers und seine Lust an der Bildkomposition deutlich vermitteln.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Eva Müller-Remmert, Kunsthistorikerin