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Leo Putz,
1869 Meran – 1940 ebenda
VOM TOD ZUM LEBEN II, 1900
Öl auf Karton, mit durchsichtiger Scheibe hinterlegt.
95 x 85 cm.
Rechts unten signiert und datiert „Leo Putz 1900“.
In dekorativem Rahmen.
Katalogpreis € 45.000 - 55.000
Das vorliegende Gemälde gehört zu einer kleinen Reihe von Fassungen und Studien, die zwischen 1894 und 1910 entstanden sind, wovon das 1894 entstandene Werk unter dem Bild die Bezeichnung „Tod und Leben zum Thema Schicksal“ trägt. In dem vorliegenden dunkel-mystisch-symbolistischen Werk zeigt Putz künstlerische Elemente des Jugendstils in Verbindung mit Elementen der auslaufenden Gründerzeit. In der im Jahr 1897 entstandenen ersten Version „Vom Tod zum Leben I“ zeigt Putz im Vordergrund des Bildes nur eine einzelne weibliche Figur, während in der hier angebotenen Darstellung die Komposition um zwei weitere Frauen erweitert wurde. Die Frau der Bildmitte trägt ein neugeborenes Kind in ihrem linken Arm, sie und die beiden anderen Frauen schützen den Neugeborenen vor dem Tod und führen ihn ins Helle, zum Leben. Im dunklen Hintergrund rechts liegt die rothaarige Mutter des Kindes mit freiem Oberkörper auf einem mit faltenreichen weißen Laken bedeckten Bett, an dessen Ende der Kopf einer Sphinx zu erkennen ist. Sie wird leicht angehoben und geküsst von einem schwarzhaarigen Todesengel mit Flügeln. Die bewegte symbolistische Darstellung in raschem, meist breitem Pinselduktus ausgeführt.
Anmerkung:
Leo Putz war ein Tiroler Künstler. Sein künstlerisches Werk umfasst den Jugendstil, den Impressionismus und Anfänge des Expressionismus. Ab 1889 studierte er an der Münchener Akademie der bildenden Künste bei Gabriel von Hackl (1843-1926) und an der Académie Julian in Paris. 1897 bezog er sein erstes Atelier in München. Im gleichen Jahr trat er als ordentliches Mitglied der Sezession in München bei. 1899 wirkte er als Mitbegründer der Künstlervereinigung „Die Scholle“. Ab 1905 wurden ihm für seine Werke mehrere Medaillen verliehen. Zwischen 1909 und 1914 verbrachte der Künstler die Sommermonate im bayerischen Chiemgau. Mit ihm arbeiteten auch der deutsche Künstler Hans Roth und auch der Amerikaner Edward Cucuel (1875-1954), die beide Schüler von Leo Putz waren. 1937 wurden zwei seiner Aquarelle in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmt und vernichtet, des Weiteren bekam er Berufsverbot in Deutschland.
Literatur:
Helmut Putz, Leo Putz, 1869 - 1940. Werksverzeichnis in zwei Bänden, Bd. 2, Wolnzach 1994,
S. 758, Abb. 1235.
Ausstellungen:
Veröffentlicht im Katalog der Modernen Kunsthandlung Brakel „Sonderausstellung Leo Putz“, München 1906. (1350774) (18)
Leo Putz,
1869 Meran – 1940 ibid.
VOM TOD ZUM LEBEN II, 1900
Oil on card, backed with transparent glass.
95 x 85 cm.
Signed and dated “Leo Putz 1900” lower right.
Literature:
Helmut Putz, Leo Putz, 1869 – 1940, Werksverzeichnis in zwei Bänden, vol. 2, Wolznach 1994,
p. 758, ill. 1235.
Exhibitions:
Published in the catalogue of Moderne Kunsthandlung Brakel, “Sonderausstellung Leo Putz”, Munich 1906.
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