- with a handmade craftsman’s frame-
Horizontal widths of colour applied with a broad stroke distinguish this abstract work. Dark blue at the centre of the painting suggests depth and is reminiscent of a landscape. In this painting, Siegward Sprotte has reduced the landscape to such an extent that neither a precise location nor an exact time remains recognisable. The lower area of the painting is brighter and composed with white colour aspects, while the top area is characterised by an intensive blue and yellow colourfulness.
The cognisance of a universally valid landscape experience becomes possible through this strong reduction. Sprotte is here no longer capturing a momentary impression on the image carrier, frozen in an Impressionist manner, but is instead creating a universal statement. The artist is no longer an interpreter of the subjects and atmosphere perceived in nature, but instead allows knowledge of the absolute condition of being. Sprotte himself referred to the knowledge of this actual condition, of the true nature of things as the experience of the “face”: “[It] is completely irrelevant whether you paint an abstract mosaic or a large wave tumbling foaming over itself: you always formatively evoke the origination of a face, as if the painting is awakening from its self-consciousness, becoming a face and speaking with you.”1
1 Siegward Sprotte, Ateliergespräche, booklet 1, expanded new edition 1978, p. 11, here cited from: Karin Sagner, “Ich glaube an die Farbe als solche”. Siegward Sprottes Werk im Dialog mit Claude Monet und Vincent van Gogh, in: Die Welt farbig sehen. Siegward Sprotte. Retrospektive, ed. Jutta Götzmann and Thomas Gädeke, exhib. cat. Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Museum of Art and Cultural History in the Schleswig-Holstein State Museums Foundation Schloss Gottorf in Cismar Monastery, 2013, Bönen 2013, pp. 56–71, here: p. 67.
Text authored and provided by Dr Andrea Fink, art historian
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– mit handgefertigtem Modellrahmen –
Horizontale, mit breitem Strich aufgetragene Farbbahnen zeichnen dieses abstrakte Werk aus. Dunkles Blau in der Bildmitte suggeriert Tiefe und lässt an eine Landschaft denken. In diesem Gemälde hat Siegward Sprotte die Landschaft so weit reduziert, dass weder ein genauer Ort noch eine genau Zeit der Darstellung erkennbar bleibt. Der untere Bildbereich ist eher hell und mit weißen Farbaspekten komponiert, der obere Bereich geprägt durch eine intensive blaue und gelbe Farbigkeit.
Durch diese starke Reduktion wird die Erkenntnis einer allgemeingültigen Landschaftserfahrung möglich. Sprotte hält hier nicht mehr einen in impressionistischer Manier gehaltenen momentanen Eindruck auf dem Bildträger fest, sondern schafft eine universelle Aussage. Der Künstler ist nicht mehr Interpret der in der Natur wahrgenommenen Gegenstände und Atmosphäre, sondern eröffnet vielmehr Erkenntnisse über den absoluten Zustand des Seins. Sprotte selbst bezeichnete die Erkenntnis über diesen eigentlichen Zustand, über die wahre Natur der Dinge als die Erfahrung des „Gesichtes”: „[Es] ist völlig unwesentlich, ob du ein abstraktes Mosaik oder eine Woge malst, die sich schäumend überstürzt: Immer rufst du bildend eine Gesichtswerdung an, es ist, als ob das Bild aus seiner Befangenheit erwacht, zum Gesicht wird und mit dir spricht.”1
1 Siegward Sprotte, Ateliergespräche, Heft 1, erw. Neuaufl. 1978, S. 11, hier zit. nach: Karin Sagner, „Ich glaube an die Farbe als solche”. Siegward Sprottes Werk im Dialog mit Claude Monet und Vincent van Gogh, in: Die Welt farbig sehen. Siegward Sprotte. Retrospektive, hrsg. von Jutta Götzmann und Thomas Gädeke, Ausst.-Kat. Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf in Kloster Cismar 2013, Bönen 2013, S. 56–71, hier: S. 67.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andrea Fink, Kunsthistorikerin