„Vom Teehaus zum Coffee-Shop”
Auszüge eines Textes von Gunnar F. Gerlach
Dozent & Professor für Kunstwissenschaft und Philosophische Ästhetik
Dauer der Ausstellung: 16. November bis 8. Dezember 2007
Öffnungszeiten: Do + Fr 12.00-19.00 Uhr , Sa 12.00-15.00 Uhr
Adresse: ArtChina Gallery, Mühlenkamp 31, 22303 Hamburg
Der aktuelle, rasende Wandel im Reich der Mitte wirkt sich auch in der bildenden Kunst auf den Weiterlauf der Geschichte aus. Eine neue Generation von Künstlerinnen und Künstlern betritt das Spielfeld des künstlerischen Wettbewerbs. Dieser Tatsache eingedenk ist es der vorausschauenden Zusammenarbeit der JinCai Gallery in Hangzhou und der ArtChina Gallery in Hamburg zu danken, einen Wettbewerb der ab 1970 geborenen Künstler in China zu initiieren und nach einer Auswahl durch zwei unabhängige Jurys in China und Deutschland zwei Ausstellungen mit den besten und prämierten Arbeiten durchzuführen.
So bietet sich dem deutschen und speziell Hamburger Publikum die Möglichkeit eines zeitnahen Einsehens in die aktuellen Tendenzen chinesischer Gegenwartskunst.
Voraussetzungen für die Teilnahme waren neben dem Geburtsjahr (ab 1970) je zwei einzureichende Arbeiten für 2 vorgegebene Themen der Ausstellungen in den beiden Städten. Für Hamburg: „China in Change” – „Vom Teehaus zum Coffee-Shop”. Die Hamburger Jury hat nach mehreren Kriterien aus
85 Künstlern mit 170 eingereichten Arbeiten 15 junge chinesische Künstler in die engere Auswahl genommen und zu den Ranglistenplätzen 1 bis 3 noch eine Anerkennung ausgesprochen.
Auffällig bei den eingereichten Arbeiten war die selbstverständliche Integration der noch konkret
politisch subversiven und satirischen Ansätze der vorherigen Künstlergeneration, also der Ende
der 50er und Anfang der 60er Jahre geborenen Künstler wie z.B. Wang Guangyi oder Zhang Xiaogang. Diese dem satirischen Realismus, Expressionismus und der politischen Pop Art entstammenden Bildwelten und künstlerischen Techniken sind bereits in die ikonografischen Vorstellungen der jüngeren übergegangen. Auch sind sie angereichert durch ein neues, internationalisiertes und globalisiertes visuelles Wissen um US-amerikanische und europäische Bildauffassungen. Die eigene Idee und das verbundene durchhaltfähige Konzept zwischen bildnerischer Behauptung, Durchführung und vermutlicher Durchsetzungsfähigkeit wurde zu einem entscheidenden Kriterium. Eine eigene Handschrift zwischen Konzept, Kontinuität und humorvollen Ansätzen bildete so den Hintergrund der Fragestellungen nach
der neuen Qualität.
In Rahmen dieser Ausstellung werden über 30 Arbeiten gezeigt.