Karin Kneffel – Tier und Mensch

Karin Kneffel – Tier und Mensch

Nuremberg, Germany Sunday, April 6, 2008–Saturday, May 3, 2008

Karin Kneffel – Tier und Mensch

Vernissage: Sonntag 6.4.2008: 14 - 18 Uhr
Ausstellungsdauer 6.4. 2008 - 3.5.2008
Öffnungszeiten: Di-Sa 10 – 18 Uhr

„Wie wird das Tier, wie sein Verhältnis zum Menschen in der gegenwärtigen, aktuellen Kunst reflektiert?“ Das Nürnberger Ausstellungsprojekt „Tier+Mensch“, initiiert vom Galeriehaus e.V. mit 41 Künstlern und Künstlerinnen an verschiedenen Orten, gibt Anlass sich mit dieser spannenden Frage auseinander zu setzen.

Die Galerie & Edition Bode präsentiert im Rahmen des Ausstellungsprojekts vom 6.4. – 3.5.2008 Arbeiten der Künstlerin Karin Kneffel, ehemalige Meisterschülerin von Gerhard Richter.

Ab 1990 entstehen im Werk von Karin Kneffel einige kleinformatige Portraits von Nutztieren, die vor allem durch eine rasterförmige Anordnung zu ihrer eigentlichen Besonderheit gelangen. Auf jedem der Bilder ist der Kopf eines der Tiere zu sehen, die entweder frontal oder im Profil von der Künstlerin portraitiert wurden. Die Nahsicht des Kopfes erinnert an die Situation der Vertrautheit und scheint weniger einem Nutztier, als dem Gedenken an eine bekannte Person angemessen. Durch die serielle Häufung der Tierportraits entsteht ein Widerspruch zur eigentlich intimen Darstellung des Portraits, das im ursprünglichen Sinn dem einzelnen Individuum Ansehen und Geltung verschaffen soll. Jeder Tierkopf ist zwar für sich ein individuelles Bild, wurde aber nicht in der Absicht der Repräsentation angefertigt. Durch den seriellen Charakter gilt die Aufmerksamkeit nicht dem eigentlichen Motiv, sondern vielmehr der abstrakten Struktur einer höheren Ebene. Dem Werktypus der Serie entsprechend bilden die einzelnen Arbeiten Elemente eines größeren Werkes, das stets weiter ergänzt und neu zusammengestellt werden kann.

Karin Kneffel gibt in allen ihren Werken die Gegenstände verblüffend realistisch und präzise wieder. Gemeinsamer Tenor ist eine undramatische Darstellung, die zunächst eine intime Beziehung der von der Künstlerin beobachteten Grundelemente zueinander schafft, aber zugleich Distanz zum Betrachter erzeugt; also gerade einen Verlust der Nähe und damit die Frage nach dem künstlerisch "Darstellbaren" aufwirft.