Frankfurt am Main
Encounter, 1962
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Geboren in Shanghai und aufgewachsen in Taiwan, lebt der Maler (*1935) heute in Italien und ist auch in seiner Kunst ein wahrer Wanderer zwischen den Welten. 1956 nimmt er an der Gründung der Ton-Fan Künstlergruppe teil, der ersten chinesischen Vereinigung für abstrakte Malerei, um noch im selben Jahr mit einem Stipendium nach Spanien aufzubrechen. Es folgen längere Arbeitsaufenthalte u.a. in Paris, London, New York und Mailand, wo er sich schließlich niederlässt und von 1985 bis 1997 als Professor an der Accademia di Belle Arti di Brera unterrichtet. 1978 kehrt er auf Einladung der Regierung erstmals nach Taiwan zurück und plädiert für die Errichtung von Kunstmuseen. 2015 widmet ihm das National Taiwan Museum of Art in Taichung anlässlich seines 80. Geburtstags eine große Retrospektive. Hsiao Chins sehr individuelles Œuvre lässt sich erst mit der Kenntnis seiner Biographie begreifen, hier spiegelt sich seine persönliche Entwicklung, die mit der Veränderung seiner künstlerischen Auffassung einhergeht. In seinen abstrakten und hochästhetischen Kompositionen, in denen pulsierende und stark kontrastierende Farbflächen zu immateriellen Formen auf den Bildgrund gesetzt werden, verbindet sich der Geist traditioneller östlicher Ästhetik mit den stilistischen Prinzipen der westlichen nicht-figurativen Kunst des 20. Jahrhunderts. Nach einer Retrospektive in der Mathildenhöhe in Darmstadt im Jahr 1998 präsentiert DIE GALERIE Hsiao Chin nun erstmalig wieder in Deutschland in einer breit angelegten Ausstellung, die Gemälde und Papierarbeiten aus mehr als 50 Jahren Schaffenszeit umfasst.