Jean Dubuffet
'Gemälde und Werk auf Papier'
23. Januar - 8. März 2008

Vernissage: 23. Januar, ab 18 Uhr

Jean Dubuffet (1901– 1985) gilt als Zentralfigur um die künstlerische Bewegung der Art Brut, der rohen Kunst, die auf der Suche nach Ursprünglichkeit alle ästhetischen Vorstellungen kreativen Schaffens negierte und den Primitivismus in einer direkten und ungezügelten Ausdrucksweise suchte.

Im wilden, experimentellen Umgang mit Materialien wie Gips, Sand und Farbe malte Dubuffet ebenso wilde Figuren mit einer zunehmenden Neigung zur Abstraktion. Für eine Kunst ohne akademische Wurzeln trat er ein und rief damit in den 1940er Jahren aufgebrachte Kritik hervor. Er beschäftigte sich eingehend mit der Kunst von Geisteskranken und von gesellschaftlichen Randgruppen und hat eine der größten Sammlungen dieser Ausrichtung zusammengetragen, die heute in Lausanne beherbergt ist. Anfang der 1960er Jahre entwickelte Jean Dubuffet seine eigene Kunstsprache, Hourloupe, welche die Forschungsergebnisse der Molekularbiologie aufgriff, die er später ins Dreidimensionale übertrug und aufsehenerregende begehbare Skulpturen schuf. Seine Ideen und Vorstellungen hatten nachhaltigen Einfluss auf die ganze Kunst des 20. Jahrhunderts, bis hin zur Graffiti-Malerei. Als einer der populärsten Künstler Frankreichs starb Jean Dubuffet im Mai 1985.