PHILIPP LACHENMANN @ KINO DER KUNST

PHILIPP LACHENMANN @ KINO DER KUNST

Knöbelstraße 27 Munich, 80538, Germany Wednesday, April 19, 2017–Sunday, April 23, 2017

FILM SCREENING @ Andreas Binder Gallery
opening hours: Wed - Fri, 12 - 6 pm | Sat, 11 am - 3 pm | Sun, 12 - 4 pm

DEPLHI_Rationale führt den Betrachter zum DELPHI Detektor des CERNs in Genf. Ein indischer Sarod/Sitar-Spieler und eine umfangreiche Postproduktion sind die Hauptdarsteller dieser Bollywood-Referenz, bei welcher der zeitgenössische "Tempel der ultimativen Entdeckungen und rationalen Bewusstseinserweitung" zur Bühne für ein paradoxes Mysterium wird. Indem die physikalischen Funktionen und wissenschaftlichen Aufgaben des Detektors eine ästhetische Umkodierung erfahren, lenkt DELPHI Rationale in die Grenzbereiche der Objektivität und legt dort Ebenen von Irrationalität und Verwunderung offen. Schliesslich führt Farbe als dramaturgisches Mittel zu einer Neudefinition des Malerischen: Painting Reloaded.

Philipp Lachenmann, 1963 geboren, studierte nach einer Ausbildung als Architekturmodellbauer Kunstgeschichte, Philosophie und Film in München und absolvierte ein Postgraduiertenstudium an der Kunsthochschule für Medien in Köln.
Seit 2010 lebt und arbeitet Philipp Lachenmann in Berlin.

Im Zentrum seines Interesses stehen die Mechanismen und Wirkungsweisen des Imaginären, insbesondere die Verschiebungen, Parallaxen des sogenannten Kollektiven Gedächtnis, des Collective Imagery. Seine Filme, Fotografien, Skulpturen, Gemälde und Installationen sind geprägt durch die Auseinandersetzung mit den Grundlagen der Bildgenese, mit Repräsentationsstrukturen und Bedeutungsmonopolen. Er decodiert ihre Prägungen und macht sie durch einfache Eingriffe auf neuer Ebene lesbar. Dabei analysiert seine Kunst präzise jene visuellen Verführungen, die zu inneren Bildern und Fetischen geronnen, auch politisch wirkungsmächtig unseren Alltag formen. Lachenmanns Arbeiten agieren und argumentieren auf verschiedenen semiotischen Ebenen, sodass sie sich variabel lesen lassen, ihre Offenheit bewahren und zur Dekonstruktion hegemonialer Deutungshierarchien führen.