Jessica Craig-Martin 'Standard Excess'

Jessica Craig-Martin 'Standard Excess'

Talstrasse 66 Zurich, Switzerland Friday, March 23, 2012–Saturday, May 5, 2012

midnight at the oasis (amfar benefit gala, cipriani wall street) by jessica craig-martin

Jessica Craig-Martin

Midnight at the Oasis (AmfAR Benefit Gala, Cipriani Wall Street), 2012

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pearly queen (child abuse benefit new york city) by jessica craig-martin

Jessica Craig-Martin

Pearly Queen (Child Abuse Benefit New York City), 2009

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jungle fever (amfar benefit gala, cannes) by jessica craig-martin

Jessica Craig-Martin

Jungle Fever (AmfAR Benefit Gala, Cannes), 2009

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hamptons tan (southampton hospital benefit gala) by jessica craig-martin

Jessica Craig-Martin

Hamptons Tan (Southampton Hospital Benefit Gala), 2007

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Jessica Craig-Martin - Standard Excess

March 23 - May 5, 2012

Jessica Craig-Martin, international photo artist, surprises her audiences with her offbeat glimpses of our consumer society. She holds up a mirror that – unlike the usual glossy magazines – reveals snippets of the reality lurking beneath the glamour of a jet-set party. Craig-Martin‘s fame has spread far beyond her home city of New York.

She has made headlines with international exhibitions ranging from Madrid to Tokyo. Her first show in Switzerland features a selection of seminal works created over a period of several years. Its title – Standard Excess – is typical of the artist‘s witty and intentionally ambiguous comments on the world of VIPs.

It gives me extraordinary pleasure to present Jessica Craig-Martin‘s works and I most gratefully acknowledge the artist‘s and Dorsey Waxter‘s professional and excellent cooperation.

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Jessica Craig-Martin - Standard Excess

23. März - 5. Mai 2012

„One is never so naked as when dressed for a party“, sagt die Fotokünstlerin Jessica Craig-Martin in einem Interview. Ihr Ausspruch widerspiegelt sich unmittelbar in ihren Sujets. Craig-Martins Arbeiten zeigen verschiedene festliche Anlässe, seien es Cocktail-Parties, Charity-Events oder glamouröse Galas am Filmfestspiel in Cannes oder an der Biennale in Venedig. In präzisen, detailreichen Aufnahmen fotografiert sie extravagant gekleidete Gäste an ausgelassenen Festen. Craig-Martins Fotografien sind anders als die uns aus den geläufigen Hochglanz-Magazinen bekannten, denn sie halten nicht das makellos Schöne fest, sondern entblössen ein Stück Realität hinter dem glamourösen Schein. Sie hat einen Blick für das Groteske und spielt mit den Facetten von Mode, Geschmack und Wohlstand.

In ihrer Rolle als Pressefotografin, unter anderem für Vogue und Vanity Fair, gelingt es Craig-Martin, Szenen aufzunehmen, die anderen unzugänglich sind. Sie kennt die Gäste und ist in ihren Kreisen zuhause. So kann sie ihre Kamera einsetzen, ohne Misstrauen zu erwecken, wenn sie wunde Punkte aufgedeckt: So hält bei Air Kiss die übliche Grimasse fest, mit der Damen angestrengt versuchen, Lippenstiftspuren zu vermeiden. In Arrival Lipstick zoomt Craig-Martin mit extremer Schärfe auf den über die Lippenkontur verlaufenden roten Lippenstift einer alternden Schönheit. Das Interesse der Fotografin ist jedoch „nicht auf Einzelpersonen gerichtet ... Meine Kamera will das Persönliche auslöschen. Ich sehe meine Arbeiten als abstrakte Studien von Pailletten, exponierten Weichtieren und klimatisiertem Nerz. Eitelkeit, Exzess, Verletzlichkeit, geheimnisvolle soziale Rituale. Versagende Schutzschilde. Glamour ist ein Trugbild: Wenn man sich nähert, verschwindet es.“

Craig-Martin spielt mit unseren voyeuristischen Sehgewohnheiten und mit der VIP-Welt. Sie zeigt uns die Kehrseiten eines luxuriösen Lebenswandels und dessen gesellschaftlich diktierte Eitelkeiten. Ihre Fotografien tragen Züge von Stillleben, so die minutiös angerichteten Häppchen in Catered Caviar, Naomi Campbell Text und Private Party. Ähnlich wie die opulenten Prunkstillleben des 19. Jahrhunderts visieren diese Kompositionen Repräsentanz an und beinhalten Wohlstandsindizien wie den zur Schau gestellten Schmuck, die mondriansche Plattformsandalette von Christian Louboutin, den Mops mit Tassenhalsband, den prachtvollen Kronleuchter oder aneinander gereihte Champagner-Gläser in Another Bellini?. Craig-Martin hält ihrem Publikum im Bild einen Spiegel unserer Überflussgesellschaft vor und spielt mit ihren Titeln humorvoll auf Doppeldeutigkeiten an. Der weisse Handschuh des Kellners, der dem Gast das Glas reicht, wird erst durch den Titel Safe Champagne zu einer hygienischen Vorsichtsmassnahme. Ein hoher Abstraktionsgrad findet sich in Craig-Martins grossformatigen Arbeiten: In Cougar Friends, Midnight at the Oasis und Party Animals werden Haut, Muster und Stofflichkeiten zu Farbflächen