In der aktuellen Schau zeigen wir Arbeiten aus der Werkgruppe „Musik“ der Münchner Zeichnerin Karoline Bröckel.
Musik, die im Radio läuft, die sie auf Konzerten erlebt oder im Studio anstellt, wird für die Künstlerin zum Anlass einer Zeichnung.
„Was ich dabei wahrnehme, übersetze ich mit Hilfe der Zeichnung in meine eigene Sprache“. Dabei ist diese Verwandlung ihrer ganz persönlichen Wahrnehmung zur Line auf dem Blatt völlig losgelöst von allen Regeln der Interpretation."
Karoline Bröckels Musik-Arbeiten zeigen den Abstand zwischen dem Wahrgenomenen und dem Aufgezeichneten wohl am markantesten: „Ist die Zeichnung vollendet, spielt es keine Rolle mehr, welches Stück, welcher Song, welche Gattung oder welcher Interpret der Anlass für meine Zeichnung war.“
Damit setzt die Zeichnerin ihr künstlerisches Thema erneut sehr facettenreich fort:
„In meinen Zeichnungen mache ich Dynamik sichtbar, Erlebtes erfährt unmittelbar eine Transformation und erscheint als Bewegungslinie oder Strichfeld auf dem Papier.“
Karoline Bröckel setzt die Dynamik um, die sie in Ihrer alltäglichen Umgebung wahrnimmt.
Oft sind es Bewegungen, die der Natur entstammen. Wie sieht der Weg aus, den eine Ameise sucht? Wie tropft der Regen aufs Pflaster? Wie fällt der Schnee vom Himmel? Oder wie bewegt der Wind die Äste einer Birke und wie lassen sie die Flugbahnen der Schwalben am Himmel übersetzen?