Betrachtet man die Arbeiten von Federico Pietrella ist man im ersten Moment verwirrt. Wie sind sie gemacht fragt man sich automatisch, die detailscharfen Portraits, Landschaften, urbanen Räume. Die Frage wie er zu seinen Motiven für seine Bilder kommt erübrigt sich. Das tägliche Leben begegnet uns. Der Blick aus dem Fenster in den Wolkenhimmel, Wohnräume des Künstlers, der winterliche Tiergarten in Berlin und auf den Porträts häufig seine Frau und Tochter.  Pietrellas Malerei hat einen starken fotorealistischen Charakter, aber von allen Künstlern dieser Richtung unterscheidet er sich stark. Auf die Arbeit mit einem Malpinsel oder Malspachtel verzichtet er vollkommen. Federico Pietrella malt mit einem Gummistempel, einem Datumstempel. Das setzt eine außergewöhnliche Beherrschung des Malraumes voraus. Denn vor dem Aufsetzten des Stempels muss der kleinste Teil von diesem berücksichtigt werden. Bei der täglichen Arbeit wird immer das aktuelle Datum eingestellt, aus den Titeln seiner Arbeiten kann man den ersten und letzten Tag der Arbeit am jeweiligen Werk erkennen.  „Simple Present“ steht als Hinweis für die Arbeit mit dem Datumsstempel. Das Fortschreiten der Zeit wird mit durch das wachsen der Bilder dokumentiert.   

  On encountering the work of Frederico Pietrella one is initially bewildered, and automatically asks, how are they made, the precisely detailed portraits, landscapes, urban spaces? The question of his choice of motifs is superfluous. What we are confronted with is everyday life. The view of the clouded sky through the window, the artist’s living room, Berlin’s Tiergarten in winter, and the portraits, frequently of his wife and daughter. Pietrella’s paintings have a strong photorealistic character, however he is quite distinct from all other artists of this current. He completely dispenses with brushes or spatulas in his work. Federico Pietrella paints with a rubber stamp, a date stamp. This assumes an extraordinary mastery of the pictorial space. Before applying the stamp every part of it must be considered, down to the smallest detail. During his daily work it is always set to the current date, and from the work titles one can see the first and the last day he worked on the respective picture.  “Simple Present" serves as a reference to his work with the date stamp. The progress of time is documented through the growth of the pictures.