Seit Jahren interessiert sich Marc Mulders für persische Miniaturen, in denen Gärten eine wichtige Rolle spielen. In dieser Tradition ist der Garten ein himmlischer Ort mit kühlem Wasser und köstlichen Früchten, an dem sich Liebende verabreden, Musik erklingt und Entspannung zu finden ist. Die Gestaltung und Farbgebung dieser Miniaturen haben die Malerei von Marc Mulders stark beeinflusst. In diese neue Serie von Papierarbeiten integriert er Miniaturen, die Bilder von Gärten und dem Paradies beinhalten. Er selbst sagt dazu: „Ich betrachte ständig Darstellungen des Paradieses in persischen Miniaturen und in der frühchristlichen Kunst. Mit der visuellen Erinnerung an diese Gärten spreche ich beim Malen zu meinen Pinseln und sage ihnen, dass sie sich wie Gartengeräte verhalten sollen... und ich durchkämme die Farbe, tauche in sie ein und schneide sie ab, und mit breiten Pinseln bahne ich mir imaginäre Wege in diesem Garten aus Ölfarbe“. Anstatt die Unterschiede zwischen dem Islam und dem Christentum zu betonen, wie es oft in Diskussionen über die Gesellschaft geschieht, hebt Mulders die spirituellen Gemeinsamkeiten hervor. Das Ideal des Paradieses, die Hoffnung auf eine mystische Vereinigung mit dem Göttlichen und die Sehnsucht nach Licht sind schließlich universell.

Annelien Kers