Annette Schröter

Annette Schröter

Mommsenstrasse 59 Berlin, Germany Saturday, May 13, 2006–Saturday, September 2, 2006

Annette Schröter

Die 1956 in Meissen geborene Annette Schröter studierte von 1977-1982 in Leipzig an der „Hochschule für Grafik und Buchkunst“ und war Meisterschülerin bei Bernhard Heisig.
Im Mittelpunkt ihrer figurativen, ausdrucksstarken und farbintensiven Malerei steht der Mensch. Dabei wird das „Ich“ häufig zum Thema der Auseinandersetzung.
Die Figuren agieren in einer inszenierten, surrealen Umgebung und befinden sich in einer starken Spannung zwischen Sinn und Habitus – zwischen Inhalt und Form.

Auf dem Gemälde „Schürzenjäger“ sind drei weibliche Gestalten in unterschiedlicher Körperhaltung zu erkennen. Jede schaut in eine andere Himmelsrichtung. Keine nimmt Kontakt mit dem Betrachter auf. Alle drei Figuren haben gemein, dass sie lediglich mit einer Art Unterrock bekleidet sind, den sie, - ähnlich dem Sterntaler -, aufhalten, als würden sie darauf hoffen, es könne etwas vom Himmel hineinfallen. Es herrscht eine kontemplative, in Erwartung verharrende, irritierende Stimmung.

Die Bilder Annette Schröters übermitteln bedeutungsvolle Botschaften von subjektiven Lebenserfahrungen und schaffen Zugang zu tiefenpsychologischen Wirklichkeiten. Die Malerin erfindet bildliche Metaphern, die Erwartungen, Enttäuschungen, Ängste, Sehnsüchte, Projektionen und Phantasien schildern. Ihre Bildsprache besteht aus ungewöhnlichen, szenischen und räumlichen Situationen, in denen die Personen oft aus der Froschperspektive und mit eigenartigen Attributen, dramatisch und ernst, im expressiven Gestus, auf die Bühne gestellt werden. Der „Tatort Leben“ verwebt Echtzeit und Traumzeit.

Die Galerie Brockstedt zeigt vom 13. Mai bis zum 2. September 2006 sechzehn ausgewählte, teils großformatige Ölbilder, welche aus den Jahren 1988 – 2000 stammen. Die Künstlerin ist seit 1988 von der Galerie Brockstedt konsequent aufgebaut und gefördert worden. Annette Schröter wird zur so genannten „Leipziger Schule“ gerechnet, deren Vertreter seit einigen Jahren den Sprung auf den internationalen Kunstmarkt geschafft haben.

Uta Schnell