Félix Vallotton 'Gemälde, Zeichnungen, Holzschnitte'

Félix Vallotton 'Gemälde, Zeichnungen, Holzschnitte'

Mommsenstrasse 59 Berlin, Germany Saturday, June 13, 2009–Monday, August 31, 2009

Félix Vallotton (1865 – 1925)
Gemälde, Zeichnungen, Holzschnitte

(13.6. – 31.8.09)
Eröffnung: Sonnabend, 13. Juni 09, von 17 - 21 Uhr

„Le toast à la patrie!“

Die Galerie Brockstedt zeigt nach der erfolgreich gelaufenen Sonderausstellung „Félix Vallotton: Idylle am Abgrund“, welche 2008 in der Hamburger Kunsthalle und im Kunsthaus Zürich präsentiert wurde, über 40 Gemälde, Zeichnungen und Holzschnitte des schweizerischen, 1865 in Lausanne geborenen, Künstlers, der lange Zeit in Frankreich lebte.

Félix Vallotton gehört zu den „bekannt – unbekannten“ Künstlern des auslaufenden 19. Jahrhunderts und wird für das Berliner Publikum eine Entdeckung sein, verfügt doch nur das Berliner Kupferstichkabinett über grafische Arbeiten, welche in den 80er Jahren das letzte Mal in der Stadt zu sehen waren.

Seine Holzschnitte fanden wohl die weiteste Verbreitung und offenbaren den Künstler als humorvollen, aber auch kritischen Beobachter spießiger Bürgerlichkeit und Doppelmoral voller Ironie und Sarkasmus. Desgleichen war er ein hervorragender Zeichner, der mit wenigen gekonnten Strichen sowohl klassische Sujets – wie Akt, Gewand- und Haltungsstudien – als auch Pariser Alltagsszenen und politische Motive festhalten konnte.

Vallottons Holzschnitte sorgten in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts auf Grund ihrer neuartigen Flächenaufteilung, der harten Schwarz-Weiß-Kontraste und der ungewöhnlichen Ausschnittwahl für Aufsehen.

Die Einsamkeit und Melancholie seiner Leinwand-Portraits in kühler Farbgebung und zurückhaltendem, neusachlichem Realismus finden sich in den Bildern des etwas jüngeren Edward Hopper (1882-1967) wieder und verdeutlichen Vallottons Fähigkeit, ein Chronist psychologischer Zustände und Gefühlsregungen sowie zwischenmenschlicher Auseinandersetzungen zu sein.

Félix Vallotton war Mitglied der Künstlergruppe Nabis. Seit 1899 finanziell abgesichert durch die Heirat mit der Kunsthändlertochter Gabrielle Bernheim widmete er sich in erster Linie der Malerei und wurde französischer Staatsbürger. Im Alter von 60 Jahren starb er in Paris.

Die Ausstellung in der Galerie Brockstedt Berlin läuft vom 13. Juni bis zum 31. August 2009.

Die Galerie ist geöffnet: Di – Fr 10 – 18 Uhr und Sa 10 – 14 Uhr sowie n. V.

Dr. Uta Schnell (Mai 2009)