Daniel Lergon
'nimbi'
Eröffnung: Mittwoch, 16. April 2008, 18 bis 21 Uhr
Dauer: bis 25. Mai 2008
Wir freuen uns, die zweite Einzelausstellung von Daniel Lergon (geb. 1978, lebt in Berlin) in unseren Galerieräumen anzukündigen. Die Ausstellung trägt den Titel "nimbi". Dies ist der Plural von lat. nimbus und bedeutet u.a. Heiligenschein. Die Ausstellung setzt die malerische Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Thema der Wechselwirkung von Licht und Oberfläche fort.
Der Künstler nutzt in einem Teil der Ausstellung die besonderen Eigenschaften eines technischen Gewebes als Malgrund zur Erzeugung malerischer Lichterscheinungen, die neben anderen unter geeigneten Bedingungen auch die von nimbusartigen Lichtkränzen erzeugen. Die Ausstrahlungen dieses Stoffes sind profaner Natur, sie verschmelzen mit den irrationalen Bildwelten der Malerei.
Dem werden Arbeiten auf dunklem Textilstoff gegenübergestellt. Malerei auf unterschiedlichen Bildträgern wird hier als Dialog zwischen einzelnen Formelementen verstanden, getragen von den möglichen Lichterscheinungen in beiden Fällen. Dabei stehen imaginative Bildvorstellungen solchen physikalisch-technischer Kategorien gegenüber.
Die Architektur der Ausstellung ist in 2 Räume gegliedert, mit je drei Bildern, jedoch unterschiedlicher, immer quadratischer Formate über einen klaren Rhythmus von jeweils einer grossen (250x250cm), mittleren (200x200 cm) und kleinen (100x100 cm) Abmessung.
Die Bilder im vorderen Raum sind auf retroreflexivem Gewebe gemalt. Dieses hat die Eigenschaft, einfallendes Licht immer in die Richtung, aus der es kommt, zurückzureflektieren, anders als bei spiegelnden Flächen. Der Betrachter, der eine Lichtquelle im Rücken hat, sieht auf dem Gewebe seinen Schatten. Um den Schatten des Kopfes herum wird bei diesem Material ein mehr oder weniger leuchtender Lichtkranz, ähnlich einem Heiligenschein, sichtbar. Dieses Phänomen kommt auch in der Natur vor, z.B. bei von der Sonne beschienenen Wiesen, die taubedeckt sind, im Englischen spricht man dabei von "the heiligenschein". Das Gewebe ist mit farblosem Lack bemalt, erzeugt an bestimmten Stellen prismatische Farbwirkung und verstärkt oder reduziert den Prozess der Retroreflexion und damit auch den des Heiligenscheins.
Da zu Lichterscheinungen auch solche von Schatten und Dunkelheit gehören, werden im hinteren Raum kontrastierende Arbeiten auf Umbra-braunem Textilstoff präsentiert. Die Malerei auf diesem Stoff wurde wie in den Retroreflex-Bildern mit farblosem Lack ausgeführt. Während den Betrachter im vorderen Raum je nach Standort strahlende Helligkeit oder dumpfes Grau umfangen, wird er hier thematisch mit Eindrücken abgestufter, farbiger Dunkelheit und subtiler Schatten konfrontiert. Ebenfalls erzeugte spiegelnde Lackflächen stehen im Gegensatz zu den retroreflektierenden. Hier gibt es den Effekt des Heiligenscheins nicht.
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Daniel Lergon
'nimbi'
Reception: Wednesday, April 16th 2008, 6 to 9 pm
The exhibition runs until May 25th 2008
We are pleased to announce the second solo exhibition of Daniel Lergon (born 1978, living in Berlin) in our gallery. The exhibition is titled “nimbi”, which the Latin plural of nimbus. The exhibition continues the artists pictorial examination of the interaction between light and surface.
In a part of the exhibition the artist uses the special qualities of a technical texture as painting matter to produce pictorial light appearances, who under appropriate conditions beside others also create the impression of nimbus-like light coronas. The emanations of this matter are of profane nature, they merge with the irrational visual worlds of painting.
In contrast to those there are works on dark textile matter. Painting on different image carriers here is understood as a dialogue between single elements of shape, in both cases supported by the possible light appearances. Thereby imaginative associations are opposed to physical and technical categories.
The exhibition is divided in two rooms with three pictures in each, which differ in size, but always are of quadratic shape. They are ordered in a strict rhythm of a big (250x250 cm), a medium (200x200 cm) and a small (100x100 cm) dimension.
The pictures in the first room are painted on retroreflective material. It has the quality to reflect light always back to where it came from, other than mirroring surfaces. The viewer, who has got a light source in his back, can see his own shadow on the texture. Around his heads shadow a more or less shining light corona, similar to a nimbus, gets visible. This phenomenon also can be found in nature, for example on grassland covered by dew, when the sun is shining on it at the same time. This phenomenon is also called “the heiligenschein” in English language. The texture is painted with clear coat and produces prismatic colour effects at certain areas and fortifies or reduces the process of retroreflection and so also of the nimbus.
Because to the light appearances also belong those of shadow and darkness, there are presented contrasting works on umbra brown textile in the back room. This texture is painted with clear coat, just like the retroreflective pictures. While in the front room, depending on point of view, the viewer either is surrounded by brightness or by greyness, here he thematically is confronted with impressions of gradual, coloured darkness and subtle shadows. Here are also produced reflecting surfaces, but in contrast to the retroreflecting paintings they are mirroring. Here the effect of a heiligenschein is not existent.