Daniel Lergon 'Oktave'

Daniel Lergon 'Oktave'

Koln (SEE COLOGNE), Germany Saturday, September 9, 2006–Saturday, October 28, 2006

Daniel Lergon: Oktave
Eröffnung: 23. September 2006, 18 bis 22 Uhr
Es spricht: Peter Lang

Daniel Lergon, Jahrgang 1978, hat bei Lothar Baumgarten an der UdK in Berlin studiert und im Februar 2006 dort seinen Meisterschülerabschluss gemacht. Seine erste Galerie-Ausstellung trägt den Titel „Oktave“. Unter Oktave versteht man in der Musik den achten Ton der diatonischen Tonleiter vom Grundton aus gerechnet, der die doppelte Frequenz des Grundtons hat. So wird auch der entsprechende Tonbereich bezeichnet. Das Farbspektrum des sichtbaren Lichtes reicht von Rot bis Violett und entspricht einer Frequenz der Lichtstrahlung von ca. 4x1014 bis 8x1014 Hz, also einer Oktave.

Wenn man in die Galerie eintritt, bewegt man sich sogleich durch das Spannungsfeld eines Farbraumes, das rechts und links durch zwei großformatige Bilder (je 300 x 300 cm) induziert wird. Beide sind mit jeweils einer Farbe auf halbdurchsichtigem Organzastoff gemalt, das eine mit einem dunklen, stumpfen Rot, das andere mit Violett, stellvertretend für die Grenzen des sichtbaren Farbspektrums. Der Gang durch dieses Portal in die Ausstellung führt hin auf ein großformatiges Bild (300 x 300 cm) im hinteren Raum, gemalt mit einer purpurnen Farbe, der keine Wellenlänge im Spektrum des weißen Sonnenlichts entspricht, die aber aus der Überlagerung seiner roten und violetten Anteile entsteht und hier als Ergebnis der Vereinigung dieser Spektralfarben aus den Eingangsbildern gezeigt wird.

Die Ausstellung zeigt Bilder mit Pigmentfarben und Lack auf den verschiedensten, teilweise durchsichtigen Textilstoffen ebenso wie Arbeiten auf Papier. Lattenkreuze, Stoffränder oder -nähte bleiben zum Teil sichtbar. Optische Effekte wie Transparenz, Absorption, Reflexion, Moiré-Effekt finden Eingang in die Bildwelten. Außer der intensiven Erforschung der Farbe stellt der Künstler die Frage: Welchen Einfluss auf deren Wahrnehmung haben die Oberfläche und die genannten optischen Eigenschaften? Darüber hinaus: Bedeutet Transparenz die Auflösung der Bildfläche, des stabilen Bildortes, oder gelingt dadurch der Blick in die andere Welt dahinter?

Die Malerei Daniel Lergons strebt nach einem Kosmos gegenstandsloser, freier, aber bedingter und genauer Formen. Die Bilder haben keine Titel, die zu einer narrativen Herangehensweise ermutigen würden. Sie berühren Schwebezustände der Fantasie aus figürlichen aber eben gegenstandslosen Gebilden, die aus einer anderen Welt mit einer ungewohnten Bewegungsdynamik zu kommen scheinen, und ihre Sichtbarkeit nur der Erinnerung an den augenblicklichen Zustand verdanken, in dem sie mehr oder weniger zufällig durch kurze Zeitfenster festgehalten wurden. Dahinter scheint eine Welt im Dunkel zu existieren, die mit einem Lichtzeiger abzutasten eines der großen Abenteuer bedeuten kann.

Dauer der Ausstellung: bis 28. Oktober 2006

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Daniel Lergon: Oktave
Opening reception, Saturday September 23, 6-10 pm
Introduction by Peter Lang

Galerie Christian Lethert is pleased to announce the first solo exhibition of Berlin based artist Daniel Lergon.
The artist (born 1978) studied with Lothar Baumgarten at the University of Arts Berlin. He graduated February 2006, being awarded the honour of a Meisterschüler. The show is titled „Octave“, by definition the eight note of the diatonic scale, counted from the keynote: The tone has doubled the frequency of the fundamental tone. This range of notes all together is also described as an octave. In analogy, the colour spectrum of visible light stretches from red to violet. Covering a frequency of approximately 4x1014 to 8x1014 Hz that could be seen correspondingly as an octave.

Entering the gallery space, the viewer is drawn into the spatial tension between the colours of two large-scale paintings (each 300x300 cm). Both are painted on half-translucent Organza fabric: One in dark, blunt red, the other one in violet. Both colours represent the boundaries of the visible colour spectrum and act as a portal for the exhibition. Continuing further and entering into the backspace, a third large-scale painting (300x300 cm) is shown in a purple tone. For that colour, no frequency can be found in the spectrum of white daylight. It is created by overlaying red and violet frequencies and shown as a result of combining both spectral colours of the entrance paintings.

The exhibition shows paintings with pigments and gloss paint on various, partly translucent fabrics as well as works on paper. Stretcher crosses, fabric edges or seams are often left visible. Optical effects e.g. transparency, absorption, reflection, moiré are created and inserted into these pictorial worlds. Besides distinctively analysing colour, the artist raises questions: How far do surfaces and optical effects influence our perception? Furthermore: Does transparency dissolve the plane and stable location or does the view reach into a pictorial world beyond? The paintings by Daniel Lergon gain for a cosmos of abstract and free, however reasonable and precise shapes. The pictures are left untitled, discouraging any narrative response. The paintings touch our phantasm; its figurative yet defiantly abstract creations appear to come from a different world. Its unusual movements are seemingly frozen in a temporary state. They appear to be visible just for a blink of an eye, more or less spotted by chance. An entire world seems to exist in darkness behind. Probing with the spotlight on, promises to be one of the great adventures.

The exhibition will last until October 28