REBELS - FIAC Paris

REBELS - FIAC Paris

Zurich, Switzerland Thursday, October 20, 2011–Sunday, October 23, 2011

Galerie Gmurzynska präsentiert Ausstellung

„REBELS“
FIAC Paris 20. – 23. Oktober 2011
Kuratiert von Isabelle Bscher und Standdesign von Karl Lagerfeld

„Es gibt kein Muss in der Kunst weil Kunst frei ist.“
- Wassily Kandinsky

Die Galerie Gmurzynska, die zu den führenden Galerien der zeitgenössischen Kunst zählt, zeigt bei der FIAC 2011 Highlights der Klassischen Moderne und zeitgenössischen Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Galerie mit Sitz in Zürich, Zug und St. Moritz präsentiert hochkarätige Werke von etablierten Künstlern wie u.a. Jean-Michel Basquiat Scott Campbell, Lucio Fontana, Robert Indiana, Yves Klein, Karl Lagerfeld, Joan Miró, Louise Nevelson, Marco Perego und Andy Warhol im Rahmen der von Isabelle Bscher kuratierten Ausstellung REBELS. Ein speziell von Karl Lagerfeld designter Messestand bietet die perfekte Bühne und Hülle für die REBELS Ausstellung und zelebriert die 25 jährige Zusammenarbeit von Karl Lagerfeld und der Galerie Gmurzynska, die die Fotografien von Karl Lagerfeld seit 1986 vertritt. Der Titel der Ausstellung und die gezeigten Werke inspirierten Karl Lagerfeld zu dem Design des Standes (der 2. für die FIAC), der einen Dialog mit den rebellischen Kunstwerken entstehen lässt. Mit seinen im Stand ausgestellten impressionistisch anmutenden Blumenfotografien im klassischen Fresson-Stil dokumentiert Karl Lagerfeld, das es der rebellischste Akt ist, zurück zur Ästhetik zu finden.

Die Ausstellung REBELS

Die vergangenen hundert Jahre wurden in der Kunst hauptsächlich davon bestimmt, generell gegen etablierte Ideen und Funktionen zu sein. Dies wurde vor allem immer deutlicher, wenn man sich die Kunst dieser Zeit betrachtet: Picassos frühste kubistische Arbeiten ab 1907, wie das gezeigte Werk „Femme assise“ (1908), und die suprematistischen Werke Kasimir Malevichs ab 1913 sind Beispiele eines Dominoeffekts, der einen Umbruch in der Kunst bewirkte. Die Ausstellung REBELS ist eine nicht-exklusive Zusammenfassung künstlerischer Rebellionen des letzten Jahrhunderts. Die Ausstellung ist in drei Werksgruppen unterteilt: „Against the System“, „Breaking the Canvas“, und „Return to Beauty“.

In der Gruppe „Against the Systems“ werden politische Werke gezeigt, die gegen die Ideale und Regeln der angepassten Gesellschaft rebellieren. Plakate, die zu Zeiten der Russischen Revolution entstanden und zu einem neuen Leben voller Chancengleichheit aufrufen. Gezeigt werden Werke von Kasimir Malevitsch, der als Begründer des Suprematismus die festgesetzten Regeln der Kunst sprengt und eigene kreiert. 1915 schrieb er das Manifest Vom Kubismus zum Suprematismus. Der neue malerische Realismus und stellte erstmals suprematistische Gemälde, wie das gezeigte Werk „Suprematism“ (1915), aus.

Ende der 20iger Jahre vom Dadaismus beeinflusst widmete sich Alexander Rodtschenko der Fotomontage und Fotografie. Mit der starken abstrakt-grafischen Wirkung und den ungewöhnlichen Perspektiven seiner Aufnahmen durchbrach er künstlerische Konventionen und zählte zu den wichtigen Vertretern der russischen Konstruktivisten. Das ausgestellte Werk "The Stripes" (1928) ist ein exemplarisches Beispiel aus dieser wichtigen Phase.

„Wir waren für die neue Welt, die Welt der Industrie, Technologie und Wissenschaft.”
- Alexander Rodchenko

Leinonen spielt in seinen Arbeiten mit verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Systemen: Die produktorientierte Gesellschaft wird ebenso als Thema aufgegriffen wie das Streben nach Berühmtheit. Um seine Botschaften zu transportieren, greift der Künstler die Marketingstrategien dieser Systeme auf. So zeigen seiner Werke Werbeplakate kommerzieller Produkte mit Schlusslöchern, um den Einfluss der Gesellschaft und des Marketing auf jeden Einzelnen von uns zu zeigen.

„Breaking the Canvas“ zeigt Werke von Künstlern wie Louise Nevelson und Schnittbilder des italienischen Avantgardekünstlers Lucio Fontana, die die Leinwand „aufbrechen“ und mit mehreren Elementen spielen. Joan Miró, der besonders in seiner Spätphase rebellische Werke schuf, ist mit der Collage „Sobreteixim no. 5 ( = "Overweave" )“, die Anfang der 1970er Jahre entstand, vertreten. Ausgestellt werden außerdem einige sehr seltene Arbeiten aus den 30er Jahren, wie „Painting for the ballet Jeux d’Enfants“ aus dem Jahr 1932. Dieses Werk dokumentiert deutlich Mirós individuelle Formsprache.
Der französische Ausnahmekünstler Yves Klein kreierte während seiner kurzen siebenjährigen Schaffensperiode rebellische Aktionen als Kunstwerke. Er verwendete weibliche Models als lebendige Pinsel und setzte mit seinen „Feuerbildern“ neue Maßstäbe. Die ausgestellten Werke "La Coulee Bleue" 1960 und die Skulptur "SE 19" (1958-1959) erstrahlen in Kleins berühmtem Ultramarineblau, dem „International Klein Blue“ (IKB), das er sich 1957 patentieren ließ.

„Ich werde keinen Fehler ändern, wenn er sich richtig anfühlt, ein Fehler ist menschlicher als Perfektion.“
- David Smith

David Smith, einer der ersten Künstler der konstruierte Skulpturen schuf, rebellierte mit seinen Werken gegen etablierte Ideen der Jahrhundertmitte. Er experimentierte mit Spray-Farbe und machte mit aufrüttelnden Stahlskulpturen Furore. Bis zu seinem frühen Tod wurde er in unterschiedlichen Medien erfolgreich.
Robert Klippel kreierte bahnbrechende Skulpturen in Europa und den USA bevor er in den 1960er in sein Heimatland Australien zurückkehrte. Dort schuf er in den folgenden Jahrzehnten beeindruckende Skulpturen, weigerte sich aber, sie außerhalb seines Heimatlandes zu zeigen. Mit der Verwendung von unnatürlichen Materialien wie Gold und Plastik rebellierte er gegen Konventionen.Die expressionistischen Arbeiten des Oscarpreisträgers Sylvester Stallones richten sich gegen die Vorurteile der Menschen.
Stallones Bilder sind "action-geladen" wie seine Filme mit einem persönlichen Stil: Ausdrucksvolle, tief gehende, expressionistische Werke, teils als verfremdete Selbst-Portraits, teils mit Worten spielend.

„Fahrende Leinwände“, wie zum Beispiel die New Yorker U-Bahn, nutzte Jean Michel Basquiat zu Beginn seiner Karriere für seine Graffiti-Kunst, bevor er eine bahnbrechende, zusammenhängende Gruppe von Gemälden schuf. Er kombinierte mühelos bildliche Darstellungen mit Straßenszenen und rebellierte damit gegen die verfestigte Ansicht, wie ein Künstler und seine Kunst sein sollten. Das gezeigte Werk „Untitiled (Car Crash)“ aus dem Jahr 1980 trägt die typische Formensprache, die sich aus seinen persönlichen Gedanken und den Eindrücken der Straßenkultur formierte, des 1988 verstorbenen Ausnahmekünstlers. Der französische Künstler Georges Moquay tritt künstlerisch in die Fußstapfen von Jean Michel Basquiat. Er vermischt psychedelische Einflüsse und französische Sensibilität mit der Welt der Straßenkunst. Durch dieses Vorgehen lehnt er deutlich die Idee ab, dass Straßenkunst eine typische amerikanische Denkweise ist, die die Augen für einen weitläufigeren und umfassenderen Blick öffnet.
Der junge amerikanische Künstler Mitchell Andersson hat mit der Leinwand gebrochen, indem er zum klassischen Handwerk Nähen zurückkehrte. Die visuell verführerischen Arbeiten werfen Fragen auf zur Anbetung von Prominenten und zur Macht der Medien.

Die Gruppe „Return to Beauty“ stellt die Frage, ab wann Kunst hässlich, schockierend oder obszön werden musste, um Kunst zu sein und begehrt dagegen auf: Der rebellischste Akt ist es zurück zur Ästhetik zu finden. Von Andy Warhol wird dazu ein Portrait von Sylvester Stallone (1980) gezeigt. In den späten 50iger Jahren rückte Robert Indiana, einer der Hauptvertreter der Pop Art, ab von den etablierten Regeln für große abstrakte gestenreiche Werke, vielmehr kreierte er eine eigene Sprache aus künstlichen Formen, Nummern und Text für seine leuchtend farbigen Kunstwerke. Zu seinen bekanntesten Werken und Ikonen der Pop Art zählen die Serie "LOVE" und "EAT", wie das ausgestellte Werk „The Electric Eat“ (1964).

Parallel zu seinen gefeierten Mode- und Designprojekten hat Karl Lagerfeld Kunstwerke geschaffen. Während einer Zeit in der die zeitgenössische Kunst fast obessiv beherrscht war von Destruktion und Morbidität rebellierte Lagerfeld dagegen mit Werken, die die Ästhetik und die spirituelle Schönheit des menschlichen Körpers und der Natur feiern. Die Galerie Gmurzynska präsentiert eine Auswahl seiner außergewöhnlichen Blumenstudien. Die impressionistische Wirkung dieser Werkgruppe erzielt Lagerfeld dadurch, dass er sie im heute sehr seltenen Fresson-Prozess abziehen lässt. Dabei wird für jede der vier Grundfarben ein eigenes Negativ hergestellt. Die von Théodore-Henri Fresson entwickelte Technik wurde vor mehr als 100 Jahren erfunden und diente dazu, Farbfotografien länger haltbar zu machen.

Scott Campbell fest verankert in der New Yorker Kunstszene gilt als derzeit größter Tattoo-Künstler. In seine Werke überträgt er Elemente und Symbole seiner Tattookunst. Campbell ist eine Art Semiotiker, er studiert Zeichen und Symbole und er versucht für seine Kunstwerke unverbrauchte Materialen zu finden. So verwendet er für seine ausgestellten Werke unbenutzte US Währung. Die Werke sind das Resultat Campbells Weigerung jemanden die Kommerzialisierung seiner Kunst zu erlauben oder Nutzen aus seiner Kunst zu ziehen. Nach einer schlechten Erfahrung mit einer Galerie in Mexico verbrannte er all seine Kunstwerke.
Im Gegensatz zu seinen gesellschaftskritischen Werken sind die aktuellen Werke von Marco Perego von fast von der Handwerkskunst der Renaissance gekennzeichnet. Seine Inspiration sind die Alten Meister und deren Trompe-l’oeil Technik, die er in zeitgenössischen Motiven interpretiert. Dabei schafft Marco Perego Werke, die sich kritisch mit der Geschichte des Betrachters und dem momentan Leben auseinander setzt.