Sir Anthony Caro gilt als wichtigster britischer Bildhauer seiner Generation. Während seiner langen Karriere zeichnete er sich als genialer Erfinder im Gebrauch von unterschiedlichen Materialien aus, sei es Edelstahl, Perspex, Holz oder Steinzeug. Die Galerie Hans Mayer freut sich, bereits zum dritten Mal zwölf seiner Skulpturen, darunter auch Arbeiten, an denen Caro bis kurz vor seinem Tod im Alter von 89 Jahren 2013 arbeitete, in einer Einzel-Austellung zu zeigen.
Einige dieser Werke schließen Perspex ein, ein neuartiges, Glas-artiges Material. Caro brauchte es, da es weniger zerbrechlich und einfacher als Glas zu handhaben ist. Es ermöglichte ihm auch, mit Farben zu experimentieren, wie in Highway 2013, einem Werk aus Stahl, kombiniert mit einer Perspex-Scheibe in tropischem Gelb. Andere, wie Engulfed 2013 oder Shunter‘s Book 2011/2013, kombinieren Steinzeug und Stahl. Sie gehören zu der Reihe von Buchskulpturen. Zeit seines Lebens hatte er die traditionellen Bildhauermedien Steinzeug oder Ton vermieden und konzentrierte sich bei seiner Streben nach Abstraktion von den 1960er Jahren an stattdessen auf Metall. 1990 traf er jedoch den deutschen Keramiker Hans-Ulrich Spinner und fertigte einige Steinzeug-Buchskulpturen an. 2011 griff Caro erneut auf das Material zurück und arbeitete verschiedenen Stahlobjekte wie Werkzeug aus seinem Atelier oder alltägliche Gegenstände in den Falten und Rillen des Tons.
Anthony Caros Anliegen war in seinen Arbeiten sehr an der Interaktion einer Plastik mit dem menschlichen Körper gelegen, und Handwerkzeuge galten ihm während seiner gesamten Karriere als Mittel, um das Zusammenspiel mit dem menschlichem Körper zu überhöhen, sei es mit Haken, Griffen oder schlicht einem Türstopper. In einem Fernsehinterview für die BBC sagte er einmal: „Ich schörte, niemals eine abstrakte Skulptur zu schaffen, aber was ich meinte war, dass ich keine leere Skulpturen machen wollte. Sie sollten keine Übung sein, sie sollten vom Leben handeln.“ Bücher waren zeit seines Lebens ein Vehikel, um plastische Formen zu erkunden. Die Welt, sagte er einmal, sei voller Gegenstände, die wie Skulpturen aussehen, aber keine sind. Dinge seien im alltäglichen Leben dazu da, gebraucht zu werden, Kunstwerke hingegen seien für ihn „fühlende Objekte“.
Zeitgleich zur Ausstellung in der Galerie Hans Mayer findet in der Skulptuenhalle der Thomas Schütte Stiftung (41472 Neuss/Holzheim, Lindenweg, Ecke Berger Weg, Nähe Raketenstation) eine Anthony Caro Ausstellung statt.
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Sir Anthony Caro is often regarded as the greatest British sculptor of his generation. His entire career is characterized by his ininnovative use of materials employing stainless steel, perspex, wood and stoneware. The Gallery Hans Mayer presents twelve of Anthony Caro‘s sculptures including some pieces Caro worked on shortly before his death at the age of 89 in 2013.
Some of these works incorporate perspex, an innovative, glass-like material. Caro turned to this material as less fragile and easier to work with than glass. It also gave him the opportunity to experiment with color, as in Highway 2013, in which he combined steel with a trocpical yellow perspex. Other works incorporated stoneware and steel, as Engulfed 2013 or Shunter‘s Book 2011/2013. They belong to the series of Book Sculptures. He had largely avoided the use of this traditional sculptoral medium throughout his career favouring metal in his search into abstraction from the early 1960‘s onward. In 1990, however, he was introduced the German ceramist Hans-Ulrich Spinner and started some stoneware book sculptures. In 2011 Caro rediscovered the material and began experimenting with different combinations of steel appendages, incorporating workshop tools or everyday objects in the folds and creases of clay.
Anthony Caro‘s concern was very much concentrated on the interaction of a sculpture with the humand body, and hand-held everday tools feature largely throughout his career as a means to highlight the interplay with the human body, be it bolts, handles or a door prop. In a BBC interview he stated: „I swore I would never make an abstract sculpture, but what I meant was that I didn‘t want to make an empty sculpture. It shouldn‘t be an exercise, it should be about life.“ The books were vehicles to continue a life-long exploration into sculptural form. The world, he once said, is full of objects that look like sculptures, but are not. Whereas objects in daily life are meant to be used, to him artworks are „feeling objects“.
Simultaneous there is an Anthony Caro exhibiton at the Skulptuenhalle of the Thomas Schütte foundation in Neuss (41472 Neuss/Holzheim, Lindenweg, corner of Berger Weg, close to the Raketenstation).