Die Galerie Ludorff freut sich, zum zweiten Mal eine Einzelausstellung des Berliner Künstlers Christian Awe (*1978) zu präsentieren.

Aus dem Arabischen stammend, lässt sich Liqa' mit Begegnung, Treffen oder Zusammenkunft übersetzen. Es weckt Assoziationen zum Wasser, Aqua oder dem Liquiden. Awes neueste Werkserie der Wasserbilder spielt mit einer Metaphorik des Zerfließens und Vermengens, des (Be-) Rauschens und der Bewegtheit. Täuschend echte Wassertropfen und zahlreiche Farbschichten, die zunächst als Ergebnis einer spontanen Malerei vermutet werden, verbindet Awe zu einer Flut an optischen Eindrücken. Was zunächst als Moment eines spontanen Malaktes vermutet wird, ist jedoch vielmehr Ergebnis eines langwierigen Prozesses des Auf- und wieder Abtragens, bei dem er wie ein Archäologie die unterliegenden Farbschichten freilegt.

Die Klammer des aktuellen Zeitkontextes rückt die Wasserthematik gleichzeitig in die Nähe realpolitischer Notstände, bei der sich Überfahrt und Barriere, Sehnsucht und Hoffnung als Begriffspaare gegenüberstehen. Deshalb wurde Awe jüngst für das Projekt des 300 Quadratmeter großen Wandbildes Begegnung beauftragt, welches an der Fassade der Landesvertretung Niedersachsen in Berlin installiert wurde. Das Projekt ist Teil einer Flüchtlingsinitiative in Niedersachsen.

Nach Awes Präsentation im Duisburger Kunstverein und der Einweihung des Berliner Wandbildes, ist LIQA' die dritte Station, sich den assoziierten Illusionen in seinen Wasserbildern in diesem Jahr hingeben zu können.