Serge Poliakoff 'Architekt einer bildnerischen Poesie'

Serge Poliakoff 'Architekt einer bildnerischen Poesie'

Düsseldorf, Germany Saturday, September 5, 2009–Saturday, January 9, 2010

Erweiterung unserer Galerieräume
Ausstellung Serge Poliakoff Architekt einer bildnerischen Poesie
5. September 2009- 9. Januar 2010

Der September 2009 wird als ereignisreicher Monat in die Geschichte der Galerie Ludorff eingehen.

Zum Auftakt der neuen Kunstsaison eröffnen wir am 5. September 2009 unsere neuen Ausstellungsräume auf der 1. Etage der Königsallee 22. In den neuen Räumen werden wir künftig das Werk moderner und verstärkt auch zeitgenössischer Künstler in wechselnden Einzelausstellungen würdigen. Gleichzeitig werden wir auf der bestehenden 3. Etage, die wir 1975 vom Heinrich-Heine- Archiv übernommen haben, eine Dauerausstellung Klassischer Moderne und Nachkriegsabstraktion etablieren.

Für diese neuen Aufgaben bekommt Rainer M. Ludorff Unterstützung von seinem Sohn Manuel, der nach seinem Studium die vergangenen vier Jahre bei der renommierten Londoner Galerie Marlborough Fine Art verbracht hat.

Zur Eröffnung unserer neuen Räume zeigen wir eine umfassende Einzelausstellung der Werke des französischen Künstlers Serge Poliakoff, die hinsichtlich ihrer Qualität und Quantität im Deutschen Kunsthandel einmalig ist. Die Ausstellung Serge Poliakoff - Architekt einer bildnerischen Poesie vereint über 40 bedeutende Gemälde und Arbeiten auf Papier. Das herausragende Werk der Ausstellung ist unser monumentales Titelbild Composition grise et rouge (1964), welches wir aus einer französischen Privatsammlung erwerben konnten.

Wie ein Architekt fügt Poliakoff hierin Form für Form zu einer polygonalen Komposition zusammen. Jedes Element ist exakt auf sein Umfeld abgestimmt. Gestalt und Farbe jeder sorgfältig gemalten Form bedingen Größe, Ausrichtung, Tönung und Oberflächenstruktur des jeweils neben ihr liegenden Feldes. Bewusst verzichtet Poliakoff auf jeden Vorwand zur Abstraktion. Vergeblich sucht man nach Reminiszenzen an Gegenständliches wie Landschaften, Figuren oder Stillleben. Seine Werke bieten unseren Augen vielmehr eine große Fülle optischer, atmosphärischer und taktiler Reize. Sie leben vom Spiel latenter Schwingungen und farblicher Nuancen. Ähnlich wie bei dem 1903 in Litauen geboren Rothko strahlen Poliakoffs Gemälde trotz ihrer Flächigkeit eine auratische Tiefe und einen feierlich-tiefen Klang aus. Von einem Bild, so Poliakoff, müsse die Anwesenheit Gottes ausgehen.

Der um 1900 in Russland geborene Künstler flieht 1920 vor der Russischen Revolution und gelangt auf abenteuerlichem Wege über Konstantinopel 1923 nach Paris, wo er seinen Lebensunterhalt zunächst als Musiker in Cafés und Bars verdient. In Paris lernt er Kandinsky und später das Künstlerpaar Delaunay kennen, die ihm nicht nur den Weg in die Pariser Kunstszene ebnen sondern vielmehr sein großes Talent erkennen und fördern.

Serge Poliakoff zählt zu den wichtigsten Vertretern der weltweiten Bewegung der Nachkriegsabstraktion. Seine Arbeiten wurden auf der Documenta II (1959) und III (1964) in Kassel gezeigt. Nach seiner Einbürgerung zeigt er seine Arbeiten 1962 im französischen Pavillion auf der Biennale in Venedig.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem einführenden Essay von Nils Ohlsen, dem wissenschaftlichen Leiter der Kunsthalle Emden. Der Katalog kann für EUR 20 in der Galerie oder über unsere Internetseite erworben werden.

Die Eröffnung findet im Rahmen der diesjährigen Düsseldorf-Cologne-Open am Samstag dem 5. September 2009 von 12.00 bis 15.00 Uhr und am Sonntag dem 6. September von 12.00 bis 16.00 statt. Die Ausstellung kann danach jeweils Dienstag bis Freitag von 10-18 Uhr und Samstag von 11-14 Uhr besichtigt werden.

Detaillierte Informationen zum Galerienwochenende Düsseldorf Cologne Open 2009 im artnet Magazin: www.artnet.de/magazine/open2009