Leiko Ikemura & Odilon Redon

Leiko Ikemura & Odilon Redon

Niebuhrstraße 5 Berlin, 10629, Germany Thursday, October 16, 2014–Saturday, November 15, 2014

Die Galerie Michael Haas zeigt in einer Gegenüberstellung Werke von Leiko Ikemura und Odilon Redon Leiko Ikemura spricht in ihren Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen eine besondere, sehr charakteristische Bildsprache, die unverwechselbar mit ihrem OEuvre verbunden ist: Sie erzeugt Welten, die Gegenstand und Abstraktion, Landschaft, Figur und Raum untrennbar miteinander vereinen. Dabei vermeidet sie jegliche klare kompositorische und inhaltliche Abgrenzung - Farben, Motive und Formen gehen fließend ineinander über. Es entsteht ein pulsierendes Bildgefüge, dem eine Atmosphäre inne wohnt, die fremd erscheint und uns dennoch auf positive Weise tief berührt. Das Spezifische der Kunst Ikemuras liegt wohl auch begründet in ihrer Prägung der östlichen wie westlichen Kultur. Sie wuchs in Japan auf und wanderte mit 21 Jahren nach Spanien aus, wo sie Malerei studierte und parallel plastisch arbeitete. Später wohnte sie einige Jahre in der Schweiz und seit 1985 in Köln und Berlin. Seit 1991 lehrt sie als Professorin für Malerei an der Berliner Universität der Künste. Weltweit haben ihr bereits zahlreiche renommierte Museen Ausstellungen gewidmet. Aktuell ist vom 14.09. bis zum 16.11.2014 eine umfassende Schau im Museum Sinclair- Haus in Bad Homburg zu sehen.

Odilon Redon (1840-1916), ein Hauptvertreter des französischen Symbolismus, hinterließ ein äußerst vielfältiges, von Brüchen und Kontrasten gekennzeichnetes Werk. Die Motive seiner Ölbilder, Pastelle, Kohlezeichnungen oder Lithographien sind mal geheimnisvoll und düster - besonders in den frühen Jahren - und mal heiter und von strahlenden Farben durchdrungen. Sie erinnern an Traumbilder, entstammen dem Imaginären oder der Natur. Inspiration fand Redon in der Kunstgeschichte, Musik und Literatur, aber auch in Religion und westlicher und östlicher Philosophie.

Redon war ein Maler, der an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert stand und den Wechsel zwischen Tradition und Neuerung in seiner Kunst spielend vollführte. Seine mitunter avantgardistische Tendenzen machten ihn zu einem der bedeutendsten Wegbereiter der Klassischen Moderne.

In der Galerie Michael Haas werden erstmals Werke von Ikemura denen des Franzosen gegenübergestellt. Zu diesem Anlass hat die Künstlerin neue, eigens hierfür entstandene Gemälde und Plastiken, sowie frühere Arbeiten ausgewählt. Stilistisch, aber auch im Hinblick auf ihre Ausdruckskraft lässt sich mitunter eine verblüffende Verwandtschaft zu den pudrigen, späteren Pastellen von Redon entdecken.