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Johannes Lotz – ALLES WIRD MUSAK
Galerie Michael Janssen, Köln
15. September – 20. Oktober 2007
Johannes Lotz’ (*1975) zweite Einzelausstellung bei Michael Janssen umfasst farblich zurückgenommene Tusche- und Temperabilder auf Nessel sowie Arbeiten auf lackierten und bemalten Holztüren.
Die einfarbig grundierten und auch abstrakt bemalten Türen sind von poetischen Formen durchsetzt, die einen deutlichen
Bezug zu Johannes Lotz’ Zeichnungen erkennen lassen. Die Papierfläche der Zeichnungen bedecken Wellen von Kugelschreiberlinien, bilden im Hintergrund weitläufige Fantasielandschaften, abstrakte Ornamente oder barocke Innenräume und verdichten sich im Vordergrund zu Häusern, Menschen und Fabelwesen. Statt des Kugelschreibers auf Papier kommt hier ein feiner Bohrer zum Einsatz, mit dem Lotz Ornamente und Gestalten in den farbigen Holzgrund
eingeritzt hat. Wo die Fläche ganz durchbrochen ist entsteht eine filigrane, an gealterte Spitze erinnernde Struktur.
Die so verfremdeten Türen erzeugen eine formale Spannung, indem sie als klassisches Tafelbild und gleichzeitig als Objekt im Raum funktionieren.
Was sich in einigen der Zeichnungen bereits ankündigt, setzt sich in den Gemälden fort. Vorder- und Hintergründe sind nicht eindeutig voneinander abzugrenzen, die Bildflächen vollständig mit dynamischen Elementen überzogen, die auf frühkubistische und expressionistische Traditionen verweisen. In der gleichen Farbigkeit und Materialität wie ihre Umgebung
strukturiert, lösen sich viele der Titel gebenden Gestalten erst bei genauerem Hinsehen aus dem weitgehend abstrakten Bildteppich heraus.
Lotz will seine Malerei als ‘Übersetzung des Lebens’ verstanden wissen. Seine Figuren, die wie verloren und isoliert in ihrer verzerrten Umgebung stehen, versinnbildlichen den Menschen, einsam, in einer uneindeutigen und von Widersprüchen
geprägten Welt.
Johannes Lotz, der von 1995 bis 2004 Malerei studiert hat, lebt und arbeitet in München.
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Johannes Lotz – ALLES WIRD MUSAK (EVERYTHING BECOMES MUSAK)
Galerie Michael Janssen, Cologne
September 15 – October 22, 2007
Johannes Lotz (*1975) will show medium sized paintings in muted colours in Indian ink and tempera on canvas as well as lacquered and painted wooden doors in his second solo exhibition for Michael Janssen.
The monochromatic as well as abstractly painted doors are interspersed with poetic forms clearly bearing reference to Johannes Lotz’s drawings. The surface of the drawings is covered with waves of ballpoint pen lines and form in the background copious fantastic landscapes, abstract ornaments or baroque interiors. In the foreground they densify to form houses, people and mythical creatures. Instead of using a ballpoint pen on paper, he applied a fine drill to the doors; with it, Lotz carved ornaments and figures into the coloured wooden surface. Wherever the wood is fully perforated
a filigree structure reminding of faded lace emerges. The transformed doors generate a formal tension by both functioning as classical panel and as object in space.
What already presented itself in some of the drawings is continued in the paintings. Foreground and background cannot
be clearly separated; the picture planes are completely covered with dynamic elements, that refer back to early cubistic and expressionist traditions. Structured in the same colourfulness and materiality as their surroundings, many of the title-inspiring figures free themselves from the mainly abstract pictorial carpet only on closer inspection.
Lotz sees his paintings as a ‘translation of life’. His figures, that seem to be lost and isolated in their contorted surroundings,
symbolise man, isolated in an ambiguous world full of contradictions.
Johannes Lotz, who studied painting in the years 1995 to 2004, lives and works in Munich.