ROSE WYLIE - Works on paper
Galerie Michael Janssen, Berlin
27. April - 1. Juni 2013
Eröffnung Freitag, 26. April, 18 - 21 Uhr
Am Freitag, den 26. April eröffnet die Galerie Michael Janssen mit Works on paper ihre zweite Ausstellung mit der britischen Künstlerin Rose Wylie (geb. 1934). Die Ausstellung findet parallel zu Wylies erster großer Einzelausstellung in der Tate Britain statt. Gezeigt wird eine Auswahl von Zeichnungen, Collagen und Aquarelle aus den letzten zehn Jahren.
Wylie arbeitet mit Momenteindrücken aus Filmen, Erinnerungen und Träumen, um metaphysische Meditationen über ihre persönliche Erfahrung der Welt zu schaffen. Ihre Kunst ist erstaunlich direkt und zugänglich; sie wählt bewusst alltägliche Motive und setzt häufig scheinbar naive Gegenständlichkeit mit einem lyrischen Sinn für Komposition ein. Trotz einer fast kindlichen Sensibilität verfügen ihre Bilder über eine kontextuelle Tiefe, die nur der Erfahrung entstammen kann. Wylie
studierte in ihrer Jugend Kunst, wandte sich aber erst im Alter von 47 Jahren ernsthaft dem Malen zu, nachdem ihre Kinder erwachsen waren und sie ihr Studium am Royal College of Art wieder aufgenommen hatte, das sie 1981 abschloss.
Selbst wenn es auf den ersten Blick scheint, als könne man Wylies Werke der Outside Art zuordnen, bergen ihre Bilder zahlreiche anspruchsvolle kulturelle und kunstgeschichtliche Bezugnahmen, auf Quentin Tarantinos Filme ebenso wie auf Holzschnitte Albrecht Dürers. Ihr vielfältige Arbeit erinnert an das Werk von Künstlern wie Jean-Michel Basquiat und Philip Guston.
Ausgangspunkt ist stets ihre persönliche Erinnerung: ihre Erinnerungen und nicht Bilder selbst sind Vorbild ihrer Werke. Das Ins-Gedächtnis-Rufen an sich ist für Wylie ein hilfreicher Filter, der wesentliche Eigenschaften destilliert und zu
wörtliche Umsetzungen verhindert.
Wylie beginnt zumeist mit einer Zeichnung, die sie wieder und wieder überarbeitet, zuschneidet, collagiert, auf- und umgliedert,
bis sie mit dem Ergebnis zufrieden ist und dann ausgehend von der Zeichnung ein Bild erarbeitet. Ihre Bilder sind trotz der Zartheit der Zeichnungen großformatig, und ihre Werke sind häufig aus mehreren Tafeln zusammengesetzt.
Rose Wylies Arbeiten wurden von Kritikern wie Roberta Smith in der New York Times und Germaine Greer im The Guardian gelobt. Sie war 2010 Teil der Ausstellung Women to Watch im National Museum of Women in the Arts und wurde von den Modedesignerinnen Savannah und Sienna Miller für ihre Herbst-/Winterkollektion als Gastkünstlerin engagiert.
Die Tate Britain präsentiert im Mai 2013 eine umfangreiche Einzelausstellung mit Wylies aktuellen Arbeiten.
Rose Wylie (geb. 1934 in Kent. Lebt und arbeitet in Kent.) studierte am Royal College of Art von 1979 bis 1981 und am Folkestone and Dover School of Art von 1952 bis 1956.
Einzelausstellungen (Auswahl): 2013: Seoul Museum of Art, Südkorea (kommend); Tate Britain, London (Eröffnung 6. Mai) Galerie Michael Janssen, Berlin; Haugar Museum, Tonsberg, Norwegen. 2012: Jerwood Gallery, Hastings, UK; University of the Arts, Philadelphia. 2011: Galerie Michael Janssen, Berlin; The Drawing Room, London. Gruppenausstellungen (Auswahl):
2012: Galerie Michael Janssen, Berlin. 2010: National Museum of Women in the Arts, Washington DC. 2009: Turner Contemporary, Kent, UK.