Mannheim
Klaus Staudt nimmt im Bereich der geometrischen Abstraktion eine höchst eigenständige und unverwechselbare Position ein. Er gehört seit Jahrzehnten zu den führenden Vertretern der konstruktiv-konkreten Kunst in Deutschland. Bereits als Student schloss er sich der internationalen Künstlergruppe der ‚nouvelle tendence’ an, die sich als Gegenbewegung zur ‚art informel’ und deren bewusst formlosen und spontanen Arbeiten verstand. Die Arbeiten von Klaus Staudt, die einem geometrisch-systematischen Denken unterliegen, bauen sich aus einfachen Formen auf. Die klare Bildform der konstruktivistischen Abstraktion wird durch die Vielzahl der gleichförmig angelegten Klötzchen und einer daraus resultierenden visuellen Mehrdeutigkeit jedoch erweitert. Das zunächst klar erscheinende Konstruktionsprinzip in den Arbeiten ändert sich, sobald der Betrachter seine Perspektive verändert. Neue Räume entstehen, statische Anordnungen und Linien werden dynamisch. Insbesondere seine freistehenden Objekte, in denen die Klötzchen zu schweben scheinen, lassen den Betrachter das Konstruktionsprinzip des Künstlers nur schwer durchschauen. Im Gesamtwerk seiner seit Mitte der 60er Jahre entstehenden Raum-Schatten-Reliefs dominiert die Farbe Weiß, wodurch Licht und Schatten einzigartige Bildräume entstehen lassen. Aber auch farbige Arbeiten existieren in seinem Oevre. Die Klötzchen wirken bemalt, dennoch sind es wiederum weiße, seriell angeordnete Elemente, die der Künstler hinter farbige Plexiglasplatten setzt. Die Ausstellung präsentiert einen Überblick der Arbeiten des Künstlers von 1970 bis heute.