Peter Schlör: Light Shift

Peter Schlör: Light Shift

Leibnizstraße 20 Mannheim, 68165, Germany Friday, February 21, 2014–Saturday, March 22, 2014

PETER SCHLÖR – LIGHT SHIFT

Die Galerie Peter Zimmermann zeigt neueste Arbeiten des Fotokünstlers Peter Schlör, die in Bezug auf ihre besondere Lichtwirkung Parallelen zur niederländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts aufzeigen.
Die Ausstellung, die zuvor zum Jahreswechsel im Wappensaal der Landesgalerie Linz zu sehen war, bildet die zweite Einzelpräsentation Peter Schlörs in der Galerie Zimmermann. Die ausgestellten Motive sind vor allem auf Gran Canaria, auf der kleinen Nachbarinsel El Hierro, sowie im zentralanatolischen Kappadokien entstanden.
Teil dieser Landschaftsansichten sind auch universelle Bildmotive, wie Häuser oder Siedlungen. Sie gliedern sich nicht nur architekturästhetisch in die Landschaft ein, sondern evozieren auch die unbewusste Wahrnehmung symbolischer Bilder. Für den Künstler stehen sie für Archetypen oder Typisierungen von Formen der Behausung, die den Menschen immer wieder einholen - unabhängig von seinen kulturellen und sozialen Hintergründen.
Peter Schlör spürt niemals festgelegten Interpretationen nach. Vielmehr versucht er, sich von der Anhaftung des Gegenständlichen zu lösen. Was ihn dabei hauptsächlich interessiert, ist das Licht, wie es sich auf den Gegenstand auswirkt und in welcher Abhängigkeit sich die Form vom Licht befindet.
Schlörs neuere Werke werden häufig mit der Landschaftsmalerei der flämischen und niederländischen Meister des 16. bzw. 17. Jahrhunderts verglichen. Die Eigenheit, dass seine Aufnahmen - speziell im Umgang mit Licht - Parallelen zu den berühmten Meisterwerken der Landschaftsmalerei aufweisen, entdeckte Schlör für sich selbst erst im Nachhinein.
Bei der Betrachtung der Originale, etwa von Werken des niederländischen Landschaftsmalers Jacob Isaacksz van Ruisdael, während eines Museumsbesuches im Pariser Louvre, wurde ihm bewusst, dass das Licht, das diese Meister empfunden haben müssen, tatsächlich eine Entsprechung in der Realität haben kann.

Peter Schlörs Fotografien machen auf beeindruckende Weise sichtbar, dass das Bild der Landschaft nicht nur durch die Materialität, Struktur und Beschaffenheit der Natur geformt wird, sondern vor allem durch das Licht. Seit der Erfindung der Daguerreotypie in den 1830er Jahren ist Licht außerdem die Voraussetzung für die Entstehung eines jeden fotografischen Bildes: in den Heliogravüren des 19. Jahrhunderts wurde im wörtlichen Sinne „mit Sonnenlicht gezeichnet“. Mit den technischen Mitteln der Fotografie des 21. Jahrhunderts untersucht nun Peter Schlör in seinen aktuellen Arbeiten die enorme gestaltende und „bildzeichnerische“ Wirkung des natürlichen Lichts in den Landschaften der Kanarischen Inseln, des zentralanatolischen Kappadokien und Islands. Seine Sensibilität für das natürliche Licht ist dabei außerordentlich. In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist es ihm gelungen, dieser Gabe in seinem Werk eine vollendete Gestalt zu verleihen.

(Gabriele Spindler, Leiterin der Landesgalerie Linz)

Zur Ausstellung ist ein im Kehrer-Verlag erschienenes Buch erhältlich.

Vernissage: Freitag, 21. Februar 2014, 19.00-21.00 Uhr.
Der Künstler ist anwesend.
Einführende Worte spricht Dr. Milan Chlumsky, Publizist.

Ausstellungsdauer: 22.2.-22.3.2014

Öffnungszeiten der Galerie: Dienstag-Freitag
12.30-18.00 Uhr, Samstag 11.00-14.00 Uhr sowie nach Vereinbarung.