Landschaften. Malerei – Zeichnung – Fotografie
Eröffnung: Freitag, 7. Februar 2014, 18-21 Uhr
Ausstellung vom 8. Februar bis 19. April 2014
Arbeiten von Danja Akulin, Antonello Bulgini, Ivan Chuijkov, Evgeni Dybsky, G. L. Gabriel, Eric Keller,
Susanne Knaack, Karl-Ludwig Lange, Hans W. Mende, Christel Poll, Hermann Poll,
Simon Rosenthal, Hugo Scheiber, Jan Schüler, Lambert Maria Wintersberger
Die Landschaftsdarstellung wird seit dem 19. Jahrhundert von Künstlern genutzt, um Lösungen für malerische Probleme zu suchen und ästhetische Wirkungen auszuprobieren. Auf dem Weg zur Moderne fand die künstlerische Selbstbehauptung hier ihr Feld, da sie nicht im gleichen Maße wie die Historienmalerei an Konventionen gebunden war und eine größere Freiheit erlaubte.
Auch heute, da die Gattungshierarchien in der Bildenden Kunst längst obsolet geworden sind, ist das Landschaftsthema ein beliebtes ästhetisches Experimentierfeld. Vor diesem Hintergrund hat die Galerie Poll das Thema „Landschaft“ für eine Gruppenausstellung ausgewählt, um sehr unterschied-liche künstlerische Positionen in Malerei, Zeichnung und Fotografie von 15 Künstlerinnen und Künstlern in ihren Räumen vorzustellen. Gewidmet ist diese Ausstellung dem Gedenken an Lambert Maria Wintersberger (1941-2013), über viele Jahre Künstler der Galerie.
Den Auftakt bilden Schwarz-Weiß-Fotografien von Hans W. Mende (*1948, Studium an der Hochschule der Künste Berlin) und Karl-Ludwig Lange (*1949, Ausbildung zum Fotografen mit anschließenden Assistenzjahren), die Berliner Stadtlandschaften vor und nach der Wende dokumen-tieren. Gegenübergestellt sind ihnen realistische Stadtansichten Dresdens in Kohle und Öl von Simon Rosenthal (*1984) und Eric Keller (*1985), beide Studierende von Professor Ralf Kerbach an der HfBK Dresden.
Fortgesetzt wird die Ausstellung mit surrealen Landschaften des Italieners Antonello Bulgini (1960-2011, Meisterschüler bei Sean Scully in München), Seestücken von Susanne Knaack (*1962, Studium bei Georg Baselitz in Berlin) und Lambert Maria Wintersbergers Traumland-schaften. In den Stadtlandschaften von G. L. Gabriel (*1958, Meisterschülerin bei K. H. Hödicke in Berlin) dominiert ein expressiver Pinselstrich.
Im dritten Raum sind Arbeiten der russischen Künstler Danja Akulin (*1977, Klassen Georg Baselitz und Daniel Richter in Berlin), Ivan Chujkov (*1935, Studium am Moskauer Surikow-Kunstinstitut) und Evgeni Dybsky (*1955, Studium am Moskauer Surikow-Kunstinstitut) ausgestellt. Während Akulins großformatige, auf Leinwand aufgezogene Bleistiftzeichnung den Wald in filigranen Details minutiös wiedergibt, ist Dybskys kleinformatige, zwölfteilige Serie lediglich inspiriert von Farben und Impres-sionen realer Landschaften. Chujkov kippt seine Fotografie von Meeresgischt kurzerhand um 90 Grad und gibt ihr durch eine Übermalung mit kräftiger Lackfarbe eine neue Ausrichtung.
Im Untergeschoss sind Hugo Scheibers (1873-1950, Besuch der Kunstgewerbeschule in Budapest) „Häuser“ und Jan Schülers (*1963, Meisterschüler bei Fritz Schwegler in Düsseldorf) Rheinland-schaften, beide in neu sachlicher Malweise festgehalten, zu sehen. Christel Poll (1914-1992, Studium an der Werkkunstschule Bielefeld) und Hermann Poll (1902-1990, Studium an der Kunstakademie Düsseldorf und an der Kunsthochschule Berlin), deren Nachlässe von der Kunststiftung Poll betreut werden, beschließen die Ausstellung mit Aquarellen und Ölbildern, die während der regelmäßigen Italienreisen und -aufenthalte der beiden Maler entstanden.