Eröffnung: Samstag, den 28.5. um 17 Uhr
In der aktuellen Ausstellung – kuratiert von Davide Sarchioni - zeigt die Galerie Poll eine Werkübersicht Thomas Langes aus den letzten 37 Jahren. Damit kehrt der Künstler, der mittlerweile in Italien lebt, mit seinen Arbeiten nach Berlin zurück.
Wenn man ein Programm unterlegen wollte, dann vielleicht dies: sich Kopf und Hand frei halten von Regeln, Riten, Konventionen und drauflosarbeiten und malen, als wenn man der Erste wäre, der den Pinsel in die Farbe taucht. Soweit ein kurzer Auszug aus dem Vorwort zu einer Ausstellungsreihe, die die Galerie Poll 1980 mit Thomas Lange und weiteren fünf jungen Malern zeigte.
Thomas Lange und Poll – das ist eine lange Geschichte: Schon 1978 in den damaligen Räumen der Galerie am Kurfürstendamm wurde der Künstler in der „Werkstatt Unregel“ der Klasse Petrick vorgestellt, 1980 nahm er an der Ausstellungsreihe „Sechs junge Maler“ teil, 1981 folgte die erste Einzelausstellung.
Während all der Jahre hat sich Thomas Lange den Kopf freigehalten von Avantgardismen und Zwängen des zeitgenössischen Kunstbetriebs. Immer waren es eigenwillige Schöpfungen vor dem Hintergrund italienischer Bildkultur, seien es Phasen und Serien, beginnend mit den Venusbildern, der Heraufbeschwörung Caravaggios oder der Kunst Dürers… und immer wieder Portraits von Freunden und Bekannten, die er mit psychologischem Gespür als emblematische Figuren in malerisch explodierende Traumlandschaften setzt. Er entwirft einen symbolischen und visionären Realismus, um die verborgenen Seiten der Wirklichkeit hinter der Oberfläche aufzuspüren.
Die künstlerische Entwicklung Thomas Langes, geboren 1957 in Berlin, hat ihren Anfang in der zweiten Hälfte der 70er Jahre im von Aufbruchsgefühlen bestimmten Underground West-Berlins und setzt sich in den frühen 80ern in den Experimenten der als die “Jungen Wilden” titulierten jüngeren Künstlergeneration fort.
Er studierte an der HdK (jetzt UdK) Berlin, bei Wolfgang Petrick und Herbert Kaufmann, dessen Meisterschüler er 1982 wurde. Im Jahr darauf war er Stipendiat der Karl-Schmidt-Rottluff-Stiftung. 1986 erhielt er einen Lehrauftrag der Universität Marburg, 1988/89 an der HdK in Berlin. 2001 wurde Lange der italienische Kunstpreis Suzzara verliehen. Seit 2004 erhält er immer wieder Lehraufträge an der Akademie Bad Reichenhall. Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin und Italien.
Es erscheint ein Katalog: 96 Seiten, 15 €,
Die Galerie ist ab dem 9.8. nur nach vorheriger Terminvereinbarung geöffnet.