Edvard Munch - Ernst Ludwig Kirchner - Die Ausstellung wird unterstützt durch Leihgaben aus Privatsammlungen

Edvard Munch - Ernst Ludwig Kirchner - Die Ausstellung wird unterstützt durch Leihgaben aus Privatsammlungen

Maximilianstraße 25 Munich, Germany Friday, November 9, 2012–Saturday, February 23, 2013

Maximilianstraße 25
Munich, Germany

Edvard Munch - Ernst Ludwig Kirchner
9. November - 23. Februar 2013

Eröffnung am Donnerstag, den 8. November 2012, 19 Uhr
Der Kurator der Ausstellung, Dr. Dr. Dieter Buchhart, wird eine Einführung in das Leben und Werk der beiden Künstler halten.
Die Ausstellung wird unterstützt durch Leihgaben aus Privatsammlungen.

Ernst Ludwig Kirchner und Edvard Munch lernten sich persönlich bei ihrem einzigen Zusammentreffen auf der „Sonderbund“-Ausstellung in Köln 1912 kennen. Kirchner zeigte sich menschlich beeindruckt: „In Cöln lernten wir Munch kennen ... Er ist mir sehr sympathisch, eine feine Persönlichkeit.“ Auf künstlerischer Ebene bestritt er jedoch Zeit seines Lebens jegliche Beeinflussung: „Gauguin und Munch sind wirklich nicht meine Väter, es tut mir leid.“ Munch verfolgte seinerseits die Entwicklung der deutschen Expressionisten mit Interesse.

Die künstlerische Gegenüberstellung von Munch und Kirchner vereint zwei große Künstler: Auf der einen Seite der Norweger Munch, der zu den großen Pionieren der Moderne zählt. Seine Auseinandersetzung mit der Einsamkeit, der Liebe und dem Tod ist unvergleichlich eindringlich. Der Vorläufer und Begründer des Expressionismus thematisiert schonungslos und treffend die tiefsten menschlichen Gefühle und Grunderfahrungen. Er bezeichnet die Krise, die Vergänglichkeit und das Verschwinden des Individuums im Zeitalter der Industrialisierung. Sein Werk, das von existentiellen Krisen und Brüchen begleitet und zugleich von höchster Konsequenz bestimmt war, wird im Rahmen der Ausstellung jenem von Ernst Ludwig Kirchner gegenübergestellt.

Kirchner war Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Brücke“ und einer der Hauptvertreter des Expressionismus. Als einer der künstlerisch vielseitigsten Künstler der „Brücke“ entwickelte er, beeinflußt von Munch, van Gogh, den Fauvisten und der afrikanischen und polynesischen Kunst, seinen eigenen expressiven Stil und wurde mit seinem zunehmend scharfkantigen, dynamischen Stil zum Chronisten des großstädtischen Lebens seiner Zeit.

Der Einfluss Munchs auf Kirchner lässt sich sowohl in Malerei als auch Druckgrafik vom Früh- bis zum Spätwerk verfolgen. Nach dem Auftreten der jungen Künstlergemeinschaft ließ sich auch Munch von deren Flächenhaftigkeit und Farbigkeit beeinflussen.

Doch auch Parallelen im Leben von Munch und Kirchner sind auffällig. Beide Künstler widmeten sich nach ihren Nervenzusammenbrüchen - der eine in der Küstenlandschaft Norwegens, der andere in der Schweizer Berglandschaft - Motiven ihrer näheren Umgebung in Garten und Wald, den Schären oder dem Bergland sowie ihrem Atelier. Über den Selbstmord Kirchners am 15. Juni 1938 informierte Ottilie Schiefler Munch: „Sie werden gehört haben, daß Kirchner aus dem Leben ging, da er die Last der heutigen Zeit hat nicht ertragen können.“ Munch starb am 23. Januar 1944 an den Folgen einer Lungenentzündung in Ekely.

Zum ersten Mal werden Munch und Kirchner in der Ausstellung der Galerie Thomas einander gegenübergestellt, womit die Galerie an vorherige Einzelpräsentationen der beiden Künstler anschließt. Die Ausstellung versammelt Leihgaben aus amerikanischen und europäischen Privatsammlungen und wird von Dieter Buchhart, unterstützt von Raimund und Silke Thomas, kuratiert.

Dieter Buchhart

Es erscheint ein umfangreicher Katalog zum Preis von 20,– EUR zzgl. Versand. Bestellungen an: Fax +49-89-29 000 877 · E-Mail: [email protected]

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Edvard Munch - Ernst Ludwig Kirchner
November 9 - February 23, 2013

The Opening of the exhibition at Maximilianstrasse 25 on Thursday, November 8, at 19 p.m.
The curator of the exhibition Dr. Dr. Dieter Buchhart will give an introduction to the life and work of the two artists.

Ernst Ludwig Kirchner and Edvard Munch got to know one another personally at their only meeting at the “Sonderbund” exhibition in Cologne in 1912. Kirchner was impressed at a personal level – “We met Munch in Cologne … I like him a lot, he is a fine person.” Artistically, though, he disputed for the rest of his life that he had been influenced at all – “Gauguin and Munch are really not my fathers, I’m sorry.” Munch for his part followed the development of the German expressionists with interest.

The artistic juxtaposition of Munch and Kirchner brings together two major artists – on one side, the Norwegian Munch, one of the great pioneers of modernism. He deals with solitude, love and death in an incomparably urgent way. The forerunner and founder of expressionism mercilessly and incisively addresses the deepest human feelings and experiences. He depicts the crisis, transience and disappearance of the individual in the age of industrialization. In the exhibition, his work, which was accompanied by existential crises and hiatuses while also characterized by the utmost rigour, is juxtaposed with that of Ernst Ludwig Kirchner.

Kirchner was a founding member of Die Brücke (“The Bridge”) artistic school, and a principal representative of expressionism. As one of the most artistically versatile of the “Brücke” artists, he developed his own expressive style, influenced by Munch, van Gogh, the Fauvists and African and Polynesian art, and, with his increasingly sharp-edged, dynamic accent, became one of the chroniclers of the metropolitan life of his age.

The influence of Munch on Kirchner can be seen in both his paintings and prints, from his early through to his late works. After the appearance of the young artistic community, Munch, too, was influenced by their approach to surfaces and their colour.

But the parallels in Munch’s and Kirchner's lives are conspicuous, too. After their nervous breakdowns – one on the coast of Norway, the other in the Swiss mountains – both artists dedicated themselves to motifs from their immediate surroundings in the garden and woodland, the coastline or mountains, and their studio. Munch learnt about Kirchner’s suicide on June 15, 1938, from Ottilie Schiefler: "You will have heard of Kirchner’s passing, since he couldn’t bear the burden of the modern age.” Munch died on January 23, 1944, in Ekely from the effects of pneumonia.

Munch and Kirchner are juxtaposed in the Galerie Thomas exhibition for the first time, following previous individual presentations of the two artists by the gallery. The exhibition gathers together works loaned from American and European private collections, and is curated by Dieter Buchhart with the support of Raimund and Silke Thomas.

Dieter Buchhart

The exhibition will be accompanied by a catalogue for 20,– A plus postage. For order contact: Fax +49-89-29 000 877 · E-Mail: [email protected]