Heimrad Prem: Werke aus der SPUR-Zeit

Heimrad Prem: Werke aus der SPUR-Zeit

Gabelsbergerstr. 19 Munich, Germany Thursday, January 23, 2014–Saturday, April 5, 2014

HEIMRAD PREM
WERKE AUS DER SPUR-ZEIT

Eröffnung am Donnerstag, den 23. Januar 2014 ab 18 Uhr
Filmscreening mit historischem Material am 13. März 2014 um 19 Uhr
Gezeigt werden Heimrad Prems Stummfilme Bilderwachsen (1972) und Nach und Nach (1973), entstanden in Zusammenarbeit mit Willi Bleicher in Santa Giulia, Italien.

Ausstellungsdauer bis 5. April 2014

Zur Ausstellung erscheint ein 56-seitiger Katalog
mit zahlreichen Abbildungen und einem Text von Selima Niggl.

Die in dieser Ausstellung vereinten Bilder und Zeichnungen Heimrad Prems sind zwischen 1959 und 1966 entstanden. Sie zeigen den Weg vom „konventionellen“ Duktus des Frühwerks zu feinstofflichen Arbeiten von 1959, den Arbeiten im Facettenstil von 1960, von den stark farbigen und expressiven Werken von 1961/62 bis hin zu den von der Pop Art angeregten flächigen „Paarbildern“ von 1964/65. Es handelt sich um entscheidende, formative Jahre für den jungen Akademieabsolventen und das Mitglied der Ende der 50er Jahre gegründeten Künstlergruppe SPUR. In diesem Zeitraum entdeckt er Bildmotive und Techniken für sich, auf die er in späteren Jahren immer wieder zurückgreifen wird.

Wie seine Mitstreiter der SPUR, Lothar Fischer, Helmut Sturm und HP Zimmer befindet er sich im äußerst produktiven Spannungsfeld der eigenen künstlerischen Entwicklung und gleichzeitig der intensiven Auseinandersetzung innerhalb der Gruppe, die auch als eine Art Schutzraum fungiert gegen Desinteresse und Missachtung durch die damalige Kunstwelt. In seinem Tagebuch notiert Prem:

„Vielleicht ist die Gruppe SPUR ein Versuch zu einer kultischen Gemeinde; in dem Sinn, daß wir eine Malerei aufbauen, die wir gegenseitig stützen, die wir selbst tragen, wenn sie schon kein Volk trägt. […] Also sehen wir die Gruppe SPUR als eine Art Seilschaft, die sich aneinander im Notfall stützt, aber auch gemeinsam abstürzen kann. Der einzelne muß trotzdem selber steigen.“ (1964)

Dabei ist die mögliche Fallhöhe für Prem besonders groß, da er, wie aus zahlreichen seiner Äußerungen hervorgeht, in der Malerei immer das Risiko sucht. Nicht das gelungene Resultat in Form eines meisterhaften Bildes zählt für ihn, sondern der Malprozess selbst. Das schließt die Bereitschaft zu scheitern mit ein. Andererseits ermöglicht erst das Eingehen eines Risikos das Vordringen zu immer neuen, noch nicht gesehenen Bildfindungen.

Heimrad Prem, der mit nicht einmal 44 Jahren aus dem Leben scheidet, wäre am 27. Mai 2014 achtzig Jahre alt geworden. Wir wünschen seinem Werk weiterhin die Anerkennung, die es verdient und möchten mit dieser Ausstellung die Aufmerksamkeit für sein Werk wach halten.