Klaus Kinold: Farbfotografien
Vernissage:20. November 2008
Vorbesichtigung nach Absprache
Klaus Kinold ist einer der renommierten Architekturfotografen der Gegenwart.
Von Walter Gropius, Le Corbusier und Mies van der Rohe bis Frank O. Gehry,
Richard Meier und Herzog & De Meuron, es gibt kaum ein bedeutendes
Bauwerk des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts, das dieser Chronist nicht
in Schwarzweißfotografien dokumentiert hätte. Werke des 1939 in Essen
geborenen Künstlers sind in zahlreichen internationalen Museen wie dem
Metropolitan Museum of Art in New York und dem Architekturmuseum der TU
München vertreten und bei Sammlern und Liebhabern begehrt.
Architekturfotografie ist ein anspruchsvolles Metier, weil hier zwei
eigenständige und starke Kunstformen, die Architektur und die Fotografie,
aufeinandertreffen. Klaus Kinold, selbst Architekt, hat hier früh seine Wahl
getroffen. Er stellt seine
Fotografie ganz in den Dienst der Architektur, nicht umgekehrt. Keine eitlen
Interpretationen, keine spektakulären Inszenierungen, keine visuellen
Verfremdungen – dafür Objektivität, Nüchternheit, Rationalität, Klarheit und vor
allem Information. Ganz so, wie es sich die Protagonisten der "Neuen
Sachlichkeit" schon in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zum Programm
gemacht hatten.
Klaus Kinolds Fotografien sind Architektur pur. Das schätzen nicht nur seine
Bewunderer, sondern auch seine prominenten Auftraggeber, die mit seiner
Hilfe ihre Bauwerke einem internationalen Publikum präsentieren können.
Interessanterweise ist der Wahlmünchner Klaus Kinold als Fotograf ein
Autodidakt. Er hat bei Egon Eiermann in Karlsruhe Architektur studiert. Doch
Klaus Kinold entdeckte schon bald, dass er Gebäude lieber mit der Kamera
beschrieb, als sie am Zeichenbrett zu entwerfen. Klaus Kinold selbst sieht sich
weniger als Schöpfer, denn als Dokumentator und Publizist. Kunst sind seine
exklusiven Aufnahmen trotzdem: Weil sie eine persönliche
Auseinandersetzung mit einer Idee oder einem Sujet wiedergeben, einen
intellektuellen Ansatz, höchste Qualität in der Ausführung und eine
einzigartige, nicht kopierbare Ästhetik besitzen.
Das Besondere an der Münchner Schau ist, dass der Galerist Stefan Vogdt
diese Ausstellung zum Anlass nimmt, sich auf Klaus Kinolds seltene
Farbarbeiten zu konzentrieren. Und diese jetzt zum ersten Mal in ihrer
unerwarteten Vielfalt zeigen kann.