Die aktuelle Gruppenausstellung ‚FOUR SEASON‘ bildet in unseren vier Ausstellungsräumen den Jahreszyklus ab, es sind vier thematische Raumeinheiten zu Frühling, Sommer, Herbst und Winter entstanden.
Alle NEUN gezeigten Positionen könnten unterschiedlicher nicht sein, es gibt figürliche Darstellungen, abstrakte Arbeiten, farbliche Reduktion und überbordende Farbigkeit, eher Dekoratives, aber auch politisch besetzte Bildinhalte. Aber gerade deren Gegenüberstellung lässt die klaren Handschriften der ausgestellten Künstler um so klarer hervortreten und ergeben einen umfassenden Eindruck der verschiedensten Kunstrichtungen.
Die Holzreliefs und -skulpturen von Alfred Haberpointner, der in bedeutenden Kunstsammlungen vertreten ist, verlangen eine eingehende Betrachtung und Erkundung der strukturierten Oberflächen und den sich hieraus ergebenden Licht- und Schattenspielen. Daher repräsentieren seine Arbeiten in der Ausstellung den Winter.
Im folgenden Raum zeigt sich der Übergang zum Frühjahr, das für Licht und Grün steht. Hier sind die Arbeiten von Leszek Skurski ausgestellt. Helle Bildhintergründe und auf das Wesentliche reduzierte Figuren in grau und schwarz, die sich klar vom Hintergrund abheben, deuten vage eine Handlung an. Lichte Farben in Grün-Rosa-Lila finden sich in den Arbeiten von Dorothee Liebscher, die fast surreal wirkende Raumfantasien zeigen. Dabei sind diese stets menschenleer, die Bildatmosphäre bewegt sich im Spannungsfeld von Architektur und Natur.
Intensive Farben und harmonisch abgestimmten Farbkombinationen definieren den nächsten Raum. Olivier Aubrys Kunst bewegt sich im Grenzbereich zwischen Malerei und Zeichnung, die er in einem fast kindlich anmutenden, anti-perfektionistischen Stil ausführt. Kombiniert hier mit einem Bild von Leif Trenkler. ausgestellt ist eine für den Künstler typische Momentaufnahme, auf Holz gemalt, dessen zentrales Motiv die auf der Terasse stehende Person ist.
FOUR SEASONS
Im Übergang von Sommer und Herbst findet sich ein großformatiges Bild von Miriam Vlaming, deren geheimnisvolle Bildwelt mit vieldeutigen Metaphern spielt, sowie ein Bild von Josef Hirthammer, dessen Enkaustik Technik das Portrait wie in Nebelschwaden taucht.
Im vierten Raum schließlich die figurativen Bilder Constantin Schroeders, die in einer außergewöhnlichen hyperrealistischen Handschrift die Schattenseiten des Lebens beleuchtet, sowie eine Papierarbeit von Paul Jacobsen, dessen Arbeiten gleichermaßen als Provokation und Mahnmal fungieren.
Die Ausstellung gibt mit ihren vielfältigen künstlerischen Positionen einen Querschnitt durch das Kunst-Jahr, lässt das ausklingende Jahr Revue passieren und gibt Impulse für das neue Jahr.
Dr. Christiane Wolf Di Cecca