Mihoko Ogaki: ' Milky Ways'

Mihoko Ogaki: ' Milky Ways'

Mühlengasse 3 Düsseldorf, Germany Thursday, September 4, 2008–Saturday, October 4, 2008

transition 001 by mihoko ogaki

Mihoko Ogaki

Transition 001, 2007

Price on Request

Mihoko Ogaki: ' Milky Ways'

Opening: Thursday Sep. 4th 7 pm - 9 pm

Im Gegensatz zum Werkzyklus "vor dem anfang - nach dem ende", den Mihoko Ogaki 2006 abgeschlossen hat, geht es in der neuen Serie mit dem Titel "Milky Ways" nicht um Geburt und Tod, sondern um das Leben und das lebende Individuum samt seiner Emotionen wie Trauer, Freude, Vergnügen oder auch der Eifersucht. Die neunteilige Zeichnung "Transition" stellt für Mihoko Ogaki den Übergang von ihrer Serie "vor dem anfang - nach dem ende" zum aktuellen Werk dar. Die amorphen, zellartigen Gebilde aus der Videoinstallation "vor dem anfang - nach dem ende: #2" auffassend, nimmt das Motiv langsam die Form eines Sternenhimmels an. Der Titel "Transition" markiert für Ogaki den Weg von Geburt und Tod in das Leben.

"Milky Ways", Sinnbild für das Leben, ist für Ogaki selbst ein sehr persönliches Thema, weil sie in ihr Schaffen zum erstenmal das Abbild eines Menschen einbezieht - das Abbild ihrer eigenen Person. Dabei zeigt sich die Künstlerin nicht detailverliebt an ihrem eigenen Abbild. Stattdessen versucht sie das Innere nach außen zu kehren, die Emotionen sichtbar zu machen. Bei ihren Skulpturen gelingt dies vornehmlich durch den Einsatz von Licht und Materialien, die Licht reflektieren.

Auch zeichnerisch erstellt die Künstlerin ebenfalls zum ersten Mal ihr eigenes Abbild, das sie in ein Universum aus Emotionen bettet. In "Milky Way: #007" gruppieren sich rings um ihren ausgestreckten Körper die Geschichten vieler Menschen, die durch eine scherenschnittartige Darstellung in unterschiedlichen Körperhaltungen bestimmte Gefühle vermitteln. Auf zweihundert Einzelseiten eines antiken Buches gemalt, verbildlicht die Zeichnung eine abgeschlossene Geschichte. Die punktierende, schwarzweiße Zeichentechnik verbindet die verschiedenen Figuren miteinander und lässt sie zudem mit dem Firmament im Hintergrund verschmelzen.

Sind in den Zeichnungen die menschlichen Figuren Bestandteil des Universums, so scheinen in Mihoko Ogakis Skulpturen Universum und Körper eins zu sein. Von einer Quelle im Inneren der lebensgroßen Skulptur "Milky Ways" ausgehend strahlt das Licht sternengleich aus Tausenden von kleinen Löchern. Die Figur blickt auf dem Boden knieend an sich hinunter und scheint das Treiben an ihrem Körper zu beobachten. Das ganze erinnert an die christliche Auffassung des Schöpfergottes, der Erschaffer und Kreation zugleich ist.

Eine ähnliche Wirkung erzielen die kleinen Plastiken der Künstlerin. Gemäß der japanischen Auffassung, dass die Seele in der Bauchregion des Menschen zu finden ist, offenbart die Kunststoffkugel im Schoß der kleinen Plastiken eine Zeichnung, die auf den Bauch der Statuen gemalt ist. Ein Sternenhimmel auf irisierendem Hintergrund wird von der Kugel reflektiert und scheint aus der Figur herauszustrahlen. Dennoch ist es nicht eindeutig ersichtlich, ob sie - einer kleinen Gottheit ähnlich - das Universum in Form der gläsernen Kugel im Schoß hält oder ob sie das Universum selbst verkörpert und die Kugel als "Tor zur Welt" funktioniert.