Ein Highlight unserer diesjährigen TEFAF-Präsentation wird die Gegenüberstellung von farbprächtigen Gemälden Ernst Ludwig Kirchners (1880-1938) und Erich Heckels (1883-1970) bilden.
„Antonius und Cleopatra“ wurde zwischen 1921-23 in einer entscheidenden Phase in Ernst Ludwig Kirchners Leben, in der sich der Künstler in der Schweiz immer weiter seinem flächigen «Spätstil» annäherte, konzipiert und zeugt erstaunlicherweise von der Auseinandersetzung des avantgardistischen Künstlers mit der klassischen Historienmalerei.
Erich Heckels Werk «Kind und nackte Frau» von 1910 gibt dagegen wie in kaum einem anderen Gemälde den gemeinsam entwickelten "Brücke"-Stil wieder, mit dem die Gruppe im selben Jahr in der Dresdner Galerie Arnold Furore machte. "Unmittelbar und unverfälscht", wie es das "Brücke"-Manifest von 1906 gefordert hatte, zeigt sich die Szenerie. Gleichzeitig handelt es sich um ein doppelseitig bemaltes Gemälde, mit einer rückseitigen Landschaftsszenerie («Landschaft bei Prerow») in Öl. Die Rückseite wurde 2015 vollständig freigelegt.
Unser diesjähriger Messeauftritt auf der TEFAF Maastricht 2022 wird darüber hinaus eine besondere Werkserie Lyonel Feiningers präsentieren: Die „Notizen nach der Natur“, wie der Künstler sie nannte, kann man als erste Skizzen vor Ort, das erste Festhalten des Gesehenen, sei es Landschaft oder Architektur in Weimar und in den umliegenden Dörfern, oft auch mit menschlichen Figuren, ansehen.