Erasmus Schröter: Am Ende der Zukunft. Porträts aus der Serie "Komparsen" // At the end of the future. Portraits from the series "Komparsen"

Erasmus Schröter: Am Ende der Zukunft. Porträts aus der Serie "Komparsen" // At the end of the future. Portraits from the series "Komparsen"

Rankestraße 24 Berlin, 10789, Germany Friday, October 24, 2014–Friday, December 5, 2014

frau 28 by erasmus schröter

Erasmus Schröter

Frau 28, 2007

Price on Request

frau 2 by erasmus schröter

Erasmus Schröter

Frau 2, 1985

Price on Request

The Berlin art dealer Jörg Maaß presents a solo exhibition of works by Leipzig photographer Erasmus Schröter (*1956) in conjunction with the 6th European Month of Photography.

The exhibition focuses exclusively on the color images of Schröter’s long term project “Komparsen“ (“Extras”). For the first time prints of the works in the series are presented in smaller formats, published exclusively and in a limited edition by Kunsthandel Jörg Maaß.

Erasmus Schröter creates a unique interplay between staged and documentary photography by using elaborate lighting to draw to the surface what is hidden and placing it center stage. He doesn’t chose glamorous professional models for his series “Komparsen” but often finds average people of the Saxony provinces among the extras working in various Leipzig theaters, inviting them to participate.

His models appear wearing favorite clothes and accessories they have chosen themselves. Only the locations are determined by Schröter, who favors the undefined, disintegrating background of the old Leipzig fairgrounds for his stagings.

Thus he creates images of middle-aged women, mostly blondes. At first glance, they are supporting players, far from striking. But in his images, they take center stage just for a moment. Their eyes are strangely distant, gazing into the distance as if searching for a long lost future.

Erasmus Schröter isn’t just after the depiction of individuals or the creation of personal portraits. His images go deeper. He searches for the general mood of a whole society and delivers an alert and impressive study based on details such as clothing, hair styles, accessories or small gestures.

Even his later works, created twenty years after the fall of the Berlin wall, bring back memories of the old GDR.

__________________________

Im Rahmen des 6. Europäischen Monats der Fotografie zeigt der Berliner Kunsthandel Jörg Maaß eine Einzelausstellung mit Werken des Leipziger Fotokünstlers Erasmus Schröter (*1956).

Die Ausstellung konzentriert sich ausschließlich auf Schröters farbige Aufnahmen seines Langzeitprojektes „Komparsen“. Dabei werden erstmals auch Abzüge der Serie in einem kleineren Format präsentiert, exklusiv vom Kunsthandel Jörg Maaß in einer limitierten Auflage verlegt.

Indem er mit aufwendiger Lichtführung Verborgenes an die Oberfläche holt, ihm gar eine Bühne bereitet, gelingt Erasmus Schröter ein einzigartiges Wechselspiel aus Inszenierung und fotografischem Dokument. Seine Wahl für die Serie „Komparsen“ fällt nicht auf glamouröse Werbemodels, sondern Schröter konzentriert sich auf Alltagsmenschen aus der sächsischen Provinz, die er oft in den Komparserien verschiedener Bühnen in Leipzig findet und zu einem Fotoshooting bittet.

Seine Modelle erscheinen in selbst gewählten Lieblingskleidern mit entsprechenden Accessoires. Schröter bestimmt nur die Schauplätze, meist auf einem alten Leipziger Messegelände, wo er sie vor undefinierter, langsam verfallender Kulisse in Szene setzt.

So entstehen Bilder von Frauen mittleren Alters, meist blond; auf den ersten Blick unauffällige Nebendarstellerinnen. Schröter macht sie jedoch für diesen einen Moment zu Hauptpersonen seiner Bilder. Ihre Blicke sind seltsam abwesend, in die Ferne gerichtet, wie auf der Suche nach einer längst vergangenen Zukunft.

Erasmus Schröter geht es nicht nur um das Abbilden von einzelnen Individuen oder die Herstellung persönlicher Porträts. Seine Bilder sind vielschichtiger. Er begibt sich auf die Suche nach der allgemeingültigen Stimmung einer Gesellschaft und liefert eine aufmerksame, eindrucksvolle Studie, die auf vielen Details wie Kleidung, Frisur, Accessoires oder Gesten basiert.

Selbst seine späten Aufnahmen, entstanden knapp zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer, lassen Erinnerungen an vergangene DDR-Tage wach werden.