André Thomkins: Lackskins (1961–1964)

André Thomkins: Lackskins (1961–1964)

Fasanenstraße 72 Berlin, 10719, Germany Thursday, September 12, 2019–Saturday, November 9, 2019 Opening Reception: Friday, September 13, 2019


André Thomkins (Luzern 1930–Berlin 1985), von Dada und Surrealismus geprägt, gehört zu den wichtigsten Schweizer Künstlern des 20. Jahrhunderts. 

Seit 1952 in Deutschland ansässig, lehrte er von 1971–74 an der Kunstakademie Düsseldorf und arbeitete im Rahmen eines DAAD-Stipendiums ab 1982 in Berlin. Enge Freundschaft verband den vielseitigen Künstler u.a. mit Gotthard Graubner, Dieter Roth, Daniel Spoerri, Jean Tinguely und Bernhard Luginbühl, mit denen er auch zusammen arbeitete. 1989 richtete die Akademie der Künste ihm in Berlin eine umfangreiche Gedächtnisausstellung ein.Ende der 1950er Jahre entwickelte Thomkins die Technik der sogenannten Lackskins.


Diese verbindet das Moment des Zufalls – mittels auf Wasser geträufelter Lackfarbe – mit präziser Gestaltung. Durch Manipulation der Farbfläche (der Skinhäute) werden die Farbverläufe durch Blasen mit Strohhalmen, durch Dirigieren mittels Hölzern oder durch Einschneiden der sich abbindenden Farbflächen gestaltet. Das so entstehende Bild bleibt über viele Stunden veränderbar, bis es schließlich auf eine Papierfläche im Wasser abgerollt wird.
Thomkins kombiniert mit der Technik der Lackskins ein kontrolliertes Eingreifen mit einer spontanen, gestischen „Malweise“, die an den Automatismus der Surrealisten erinnert und die auf den Abstrakten Expressionismus und das Action Painting der 1960er Jahre verweist.

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In the late 1950s, Thomkins developed the technique of the 'Lackskin' (paint-skin), which involved pictures floating on water. The technique combined momentary chance – in the droplets of paint landing on water – with a precise arrangement of forms. The resulting image remains variable for many hours until it is finally absorbed onto a sheet of paper placed on the water.

Thomkins combined controlled intervention with a spontaneous, gestural form of ‚painting‘ that was reminiscent of the automatism of the Surrealists and a reference to the Abstract Expressionism and Action Painting of the 1960s.