NEUER REALISMUS. Teil II. Malerei | Paintings

NEUER REALISMUS. Teil II. Malerei | Paintings

Schlüterstraße 54, Eingang Niebuhrstraße Berlin, 10629, Germany Thursday, September 10, 2015–Saturday, November 28, 2015

aus dem zyklus "love story" by anna afanasjeva

Anna Afanasjeva

Aus dem Zyklus "Love story", 2015

Sold

by the window by paulis postazs

Paulis Postazs

By the Window, 2012

Price on Request

spielerin by vineta priste-karkla

Vineta Priste-Karkla

Spielerin, 2013

Price on Request

Ausstellungsverlängerung wegen Umbau bis zum 28.11.2015 |

GRUPPENAUSSTELLUNG / GROUP EXHIBITION

Künstler der Galerie mit neuen Exponate

- Anna Afanasjeva
- Agate Apkalne
- Anna Baklane
- Flera Birmane
- Krista Dzudzilo
- Svitlana Galdetska
- Paulis Postazs
- Vineta Priste - Karkla
- Georgios Kitsos
- Kristine Skipsna
- Reinis Liepa
- Elena Tarasenko
- Vija Zarina
- Kaspars Zarins

SONDERÖFFNUNGSZEITEN BERLIN ART WEEK: 13 - 20 h

„Was macht unsere Welt so anders, so anziehend“ könnte man in Abwandlung von Richard Hamiltons früher Pop Art-Collage „Was macht unser Zuhause so anders, so anziehend“ von 1956 titeln. Damals bastelte sich der Brite aus den Versatzstücken der modernen Konsum- und Einrichtungswelt sein Wohnzimmer zusammen, ein halbes Jahrhundert später entdecken junge lettische Künstler das Alltägliche neu, wobei sie den Rückgriff auf die etablierten Genres und Themen der Malerei zu ihrem Markenzeichen gemacht haben. Ihre figurative Kunst erschöpft sich nicht in der bloßen Wiedergabe von Gesehenem und Erlebten, sondern sucht die eigene Lebenswirklichkeit auf eigene Weise neu zu interpretieren, wobei gelegentliche Ausflüge ins Surreale nicht fehlen.

Agate Apkalne, Jahrgang 1977, platziert eine Frau in einer großen Badewanne und duldet Vögel als stille Beobachter: wenn auch das mythologische Thema der Venus im Bade anklingt, so verhüllt die Künstlerin geschickt ihre komplette Nacktheit, die im Bild nur für die Zaungäste am Wannenrand sichtbar ist. Die schöne Nacktheit des weiblichen Geschlechtes reizte auch Paulis Postazs, der seine Venus in vollendeter Grazie ans Fenster setzte - selbstverständlich bietet der Ausblick die Sicht auf Riga, die Heimat des Künstlers. Die in Berlin tätige lettische Malerin Elena Tarasenko komponierte aus Insekten und Blüten ein altmeisterliches Stillleben, während die 1982 geborene Anna Baklane in ihrem Bildnis „Windstille“ die Schäfchenwolken eines surrealistischen René-Magritte-Himmels mit der strengen en-face-Porträtierung eines Bellini kombiniert. Cool und gelassen nimmt es ihre junge Blonde im modernen Kurzhaarschnitt hin, wie eine Libelle mit ihrem Kopfschmuck spielt. Anna Afanasjeva präsentiert ein neues Bild aus ihrem Zyklus „Love Story“: Spielgefährte des Mädchens, das in einem barocken Park lustwandelt, ist kein junger Mann, sondern ein Seidenäffchen. Die Magie einer fotorealistischen Abbildung nutzte die 1972 in der Ukraine geborene Svitlana Galdetska, die ihre kleine Tochter im weißen Kleid durch die Brandung waten lässt: Luft, Licht, Wasser und Mensch werden eins in vollendeter Harmonie.

Jahrhundertelang dominierte der Realismus die Malerei, bis die Avantgarden des 20. Jahrhunderts mit ihm zu konkurrieren begannen. Die jungen lettischen Künstler holen in der TVD ART Galerie ihn auf ihre Weise technisch versiert zurück: frisch und frech und mit gebührendem Respekt gegenüber den großen Vorbildern der Vergangenheit.