Ewerdt Hilgemann’s sculptural method is spectacular, and anyone who has once witnessed such a dramatic spectacle will confirm this. At the beginning of this process is a carefully worked and welded geometric figure of stable stainless steel – in this case a cube, the basic form in Hilgemann’s sculptural work. Connected to a vacuum pump, the air is now withdrawn slowly from the hollow body. It takes a bit of time, but the surfaces increasingly yield and collapse, groaning and moaning. The side edges give way and the immaculate sculpture folds and distorts in a continuing metamorphosis. What still appeared to be the expression of a systematic and constructive artistic attitude is subject to a powerful dynamic due to the effects of the elementary forces of nature, which are inscribed deeply into the sculptural body. Destruction and creation, strict construction and coincidence, rational planning and the free play of physical forces unite in works like these.
“For me”, according to the artist, “real art, old or new, is always a combination of intellect and emotion. Art must have an irrational quality, however rational the methods used to originate them might be.”
Text authored and provided by Dr. Doris Hansmann, Art historian
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Ewerdt Hilgemanns bildhauerische Methode ist spektakulär, und jeder, der einmal Zeuge eines solch dramatischen Schauspiels geworden ist, wird das bestätigen. Am Anfang des Prozesses steht eine sorgfältig bearbeitete und verschweißte geometrische Figur aus stabilem Edelstahl – in diesem Falle ein Kubus, die Grundform in Hilgemanns skulpturalem Schaffen. Angeschlossen an eine Vakuumpumpe wird dem Hohlkörper nun langsam die Luft entzogen. Es dauert ein klein wenig, aber dann geben die Oberflächen immer mehr nach, fallen unter Ächzen und Stöhnen in sich zusammen, die Seitenkanten knicken ein und die makellose Plastik faltet und verformt sich in einer fortschreitenden Metamorphose. Was eben noch Ausdruck einer systematischen und konstruktiven künstlerischen Haltung zu sein schien, unterliegt durch die Einwirkung der elementaren Kräfte der Natur einer gewaltigen Dynamik, die sich tief in den skulpturalen Körper einschreibt. In Werken wie diesen verbinden sich Zerstörung und kreative Schöpfung, strenge Konstruktion und Zufall, rationale Planung und das freie Spiel physikalischer Kräfte.
„Für mich“, so der Künstler, „ist wirkliche Kunst, alte wie neue, immer eine Kombination von Geist und Gefühl. Kunst muss eine irrationale Qualität haben, wie rational auch die Methoden sein mögen, um sie hervorzubringen.“
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Doris Hansmann, Kunsthistorikerin