Robert Polidori

Robert Polidori

Berlin, Germany Saturday, August 2, 2008–Saturday, September 13, 2008

Camera Work präsentiert:

Robert Polidori
2. August – 13. September 2008

Wir freuen uns, vom 2. August bis zum 13. September 2008, eine Ausstellung mit Photographien von Robert Polidori zu präsentieren. Seine weltweit erste museale Einzelausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau kuratierte CAMERA WORK bereits im Jahr 2006, mit großem Erfolg. Aufgrund der starken Nachfrage und Begeisterung der Zuschauer wurde die damalige Ausstellungsdauer nachträglich verlängert. Somit ist es uns eine Freude, dem breiten Interesse an seinen Arbeiten mit einer weiteren, umfangreichen Ausstellung in den eigenen Galerieräumen zu begegnen. Erstmalig werden zur Ausstellung seine faszinierenden Photographien aus dem russischen Kreml zu sehen sein. Darüber hinaus präsentiert CAMERA WORK seine malerischen Serien aus dem Schloss Versailles, der kubanischen Hauptstadt Havanna sowie Architekturphotographien aus New York.

Der 1951 in Montreal, Kanada, geborene Photograph Robert Polidori ist auf der Suche nach den Spuren der Zeit. Deren Sicherung unternimmt er an den unterschiedlichsten Schauplätzen. Dabei interessiert sich Polidori nicht nur für die Architektur seiner ausgewählten Räume, sondern sucht menschenleere Orte auf, an denen die Spuren der Geschichte noch deutlich lesbar sind. Die verschiedenen Räumlichkeiten erzählen mit ihrer einzigartigen Patina oder ihrem prachtvollen höfischen Glanz, unzählige Geschichten und dienen als Kulissen für die Phantasie des Betrachters.

Polidori fixiert seine Objekte aus nüchterner Distanz mit dem Ziel, den „emblematischen Moment“ zu finden, in dem sich das was war, und das was ist, zu einem Sinnbild zusammenfügt. Die photographischen Stillleben bestechen durch ihre Farbigkeit und einzigartige Qualität. Die besonderen Kompositionen seiner Motive lassen darüber hinaus eine zeitlose Stimmung aufkommen.

Polidori hat ein besonderes Gespür für die Brüche eines Ortes. Die beeindruckende Detailgenauigkeit seiner großformatigen Photographien laden zum konzentrierten Studium ein. Manch Kuriosität lässt sich dabei entdecken: Wie z.B. der giftgrüne Eislöffel aus Plastik, der in einem ansonsten akkuraten und penibel durchkomponierten Theatersaal in Havanna offenbar vergessen wurde.

Photoreportagen in Zeitschriften wie „The New Yoker“ – deren Hausfotograf er neben Martin Schoeller ist – „Geo“, „Vanitiy Fair“ oder „Architectural Digest“ begründen Polidoris internationalen Erfolg, der durch Preise wie den Deutschen Fotobuchpreis 2006/2007 oder den Alfred Eisenstaedt Award 2002 offiziell gewürdigt wurde. Seine Serie über die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl ist eine erschreckende Dokumentation von menschlichem Versagen, dessen Publikation allgemeine Aufmerksamkeit erfahren hat. Die Ausstellung „New Orleans, After the Flood“ fand 2006 im Metropolitan Museum of Art statt und zeigte die katastrophalen Folgen des Wirbelsturms „Katrina“. Diese Serie fand breite Anerkennung in der vom Geschehen traumatisierten amerikanischen Bevölkerung.

Der Künstler wird zur Vernissage anwesend sein und steht für Interviews, nach vorheriger Absprache, gerne zur Verfügung.