Antonio Saura 'Damas-party'

Antonio Saura 'Damas-party'

Cologne, Germany Wednesday, October 19, 2005–Saturday, November 12, 2005

"Der Frauenkörper, der in den meisten meiner Bilder und Zeichnungen seit 1954 präsent ist, oft auf seine elementarste Erscheinungsform reduziert und allen möglichen verunstaltenden Behandlungen unterworfen, könnte ein Beispiel sein für die Konstanz und die bejahende Präsenz des Menschen in der spanischen Kunst."
Antonio Saura

Antonio Saura
(Huesca 1930 - 1998 Cuenca)
- "Damas-party"
Arbeiten auf Leinwand und Papier

Eröffnung am Mittwoch, den 19.10.2005 um 18:30 Uhr

Zur Ausstellung erscheint ein 96 Seiten umfassender Katalog mit über 100 farbigen Abbildungen und einem Vorwort von Guillermo Solana, Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid zum Preis von Euro 15.

Ausstellung vom 19. Oktober bis zum 12. November 2005

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums ihres Standortes in der Drususgasse zeigt die Kölner Galerie Boisserée eine umfangreiche Show des 1998 verstorbenen Malers Antonio Saura mit dem Titel "Damas-party". Saura, der zu den wichtigsten international arrivierten spanischen Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählt und dessen Arbeiten sich in bedeutenden Sammlungen der ganzen Welt befinden (u.a. Museum of Modern Art, New York; Centre Georges Pompidou, Paris; Stedelijk Museum, Amsterdam), wird zum zweiten Mal in einer Einzelausstellung bei Boisserée, vorwiegend mit Arbeiten auf Papier, präsentiert.
Zentrales Motiv bei Antonio Saura ist die menschliche Figur, die durch die Malweise, einem schnellen und expressiven Pinselstrich mit pastosem Farbauftrag, und durch die übertriebenen, karikaturhaften Formen, auf den Betrachter ausdrucksstark und emotionsgeladen wirkt.

Die diesjährige Ausstellung mit dem Titel "Damas-party" widmet sich ausschließlich dem Thema "Damas" (Frauen) und beinhaltet neben wenigen Leinwänden eine umfangreiche Sammlung von Arbeiten auf Papier aus 4 Jahrzehnten aus dem Nachlass des Künstlers.
Diese Werkgruppe stellt den wohl fundamentalsten Komplex im Werke Sauras dar. Bereits im Jahr 1954 bekundet Saura, dass der Frauenkörper in den meisten seiner Bilder präsent sei, quasi aus dem Nichts, "oft auf seine elementarste Erscheinungsform reduziert und allen möglichen verunstaltenden Behandlungen unterworfen". Er sieht seine "Damas" jedoch nicht als "Deformierungen", sondern vielmehr "Wiederherstellungen". Die Frauenkörper seien Reaktivierungen eines "bestimmten, weiblichen Archetypen, (...) ein Bild, das mich nicht loslässt". Saura machte die Erfahrung, dass bloße Spontaneität des Malers noch kein ästhetisches Produkt ergibt. Dies hat nämlich noch keine Form. Der Frauenkörper ist vor allem "Stütze für den Malakt, um sich nicht zu verlieren, um nicht in einem Malen ohne Kontrolle zu versinken, wo das Chaos und die Maßlosigkeit die Aussage zunichte machen". Keine der "Damas" hätte die Chance zum Cover-Girl einer Illustrierten - doch ihr Betrachter verspürt eine merkwürdige Attraktion, wenn er in den amorph wirkenden Gestalten irgendwann ein Augenpaar, einen Kopf oder eine weibliche Brust erkennt. Die Radikalität der Malerei Antonio Sauras sprengt jeglichen Begriff des Schönen und Gefälligen und spürt der Genese von Kreativität nach. Der Schock vor der (vermeintlichen) Deformation weicht dem Staunen vor der Kunst.

Einen Teil der Ausstellung zeigen wir auch parallel zu unserer Show "Pablo Picasso - prints and photos" auf der diesjährigen ART COLOGNE (28.10.2005 - 01.11.2005) auf unserem Stand A1 in Halle 9.1 .