In der Ausstellung "SILENCE – STILLE" zeigt die Galerie Boisserée erstmals eine Zusammenschau der Werke von Joannis Avramidis, Karl Fred Dahmen und Joan Hernández Pijuan. Während die Werke von Dahmen und Pijuan seit langen Jahren zum festen Ausstellungskanon der Galerie gehören, ist die Präsentation von Avramidis' Plastiken ein Novum.
So unterschiedlich die Werke des Bildhauers und der beiden Maler auf den ersten Blick auch sein mögen, so bestechen die Arbeiten durch eine stille und gleichzeitig kraftvolle Aura. Diese in sich ruhende Präsenz, die von den Werken ausgeht, führte zu dem gemeinsamen Ausstellungskonzept unter der sich im Titel wiederspiegelnden gedanklichen Klammer der Stille.
Joannis Avramidis (1922 Batumi – 2016 Wien) konzentrierte sich auf die abstrahierte Darstellung des menschlichen Körpers. Seine Figurengruppen und Köpfe sind auf eine strenge Form reduziert. Trotz ihrer Hermetik bleiben sie über ihre ruhige Ausstrahlung für den Betrachter zugänglich. Die Virtuosität, mit der Avramidis sich zwischen Abstraktion, Formenreduktion und offener Präsenz bewegt, beruht auf einer kontinuierlich erarbeiteten bildhauerischen Formel, die sein Werk in der europäischen Bildhauerei einzigartig macht.
Karl Fred Dahmen bringt seine tatsächliche Umgebung, die von Menschenhand geprägte Landschaft auf die Leinwand. Die Entdeckung landschaftlicher Strukturen führte ihn zu einer erdgebundenen Farbigkeit und eröffnete ihm die Möglichkeit, die Farbfläche in die dritte Dimension aufzubrechen. Die durch den pastosen Farbauftrag erzielte raue Bildoberfläche wird zur Materie, die weit über die Bildgrenzen hinaus in den Raum hineinwirkt.
Joan Hernández Pijuans Arbeiten mit reduzierten, lyrisch anmutenden Linien, erinnern an Ackerfurchen und Wege. Die Häuser, Bäume oder Wolken sind so vereinfacht dargestellt, dass man vor dem Bild spürt, wie stark der Künstler die Landschaft verinnerlicht hat. Seine Bilder sind eine Essenz des täglich gesehenen, seine Darstellungen sind so stark komprimiert, dass der Betrachter sofort eintaucht und den Landschaftsraum selbst zu erleben scheint.