Ewerdt Hilgemann, der 1938 in Witten geboren wurde und heute in Amsterdam lebt, zählt zu den bekanntesten und international gefragtesten Stahlbildhauern in Europa. Seit mehr als einem halben Jahrhundert geht er in seinem Werk radikal über die Grenzen der traditionellen Bildhauerei hinaus. Nach ersten Strukturarbeiten in den 1960er Jahren, die noch der Op Art und ZERO nahe standen, experimentierte Hilgemann in den 1970er Jahren mit dem Zufallsmoment und sogar mit dem Mittel der Sprengung. 1984 beginnt dann die Werkgruppe der „Implosionen“, Transformationen von Edelstahlvolumen, die durch den Einsatz von Unterdruck entstehen und die seitdem zu seinem Markenzeichen geworden sind. Die Kombination aus genau geplantem und hyperpräzise verarbeitetem Edelstahlkörper und der durch bloßen Unterdruck erzeugten zufälligen Faltung dieses so unzerstörbar wirkenden Stahlkörpers macht den besonderen Reiz seiner Arbeiten aus. Die imposanten „Implosionen“ von Hilgemann finden sich heute in vielen Museen und auf öffentlichen Plätzen weltweit. 2014 präsentierte er sieben großformatige Skulpturengruppen auf dem Mittelstreifen der Park Avenue in New York, aktuell ist er in den Großausstellungen „artZuid“ in Amsterdam, „100 years de stijl“ in Leiden und „Blickachsen“ in Bad Homburg vertreten. Die Galerie Geiger zeigt in ihrer ersten Konstanzer Einzelausstellung Hilgemanns einen Querschnitt durch sein Schaffen, wobei auch einige kleinere Versionen jener Werke zu sehen sind, die in seinem „Park Avenue Project“ in New York dabei waren.