Es gibt wohl nur wenige Künstler, die in ihrem Leben mit so vielen äußeren Widerständen zu kämpfen und so viele Rückschläge zu verkraften hatten, wie Richard Neuz (1894-1976). Er hatte früh den Widerstand des Elternhauses zu überwinden, musste als Soldat in zwei Weltkriegen schreckliche Dinge durchleben, wurde während der NS-Zeit mit Ausstellungs- und Malverbot belegt, verlor fast sein gesamtes Frühwerk bei einem Bombenangriff und hatte als „linker Künstler“ in der Nachkriegszeit einen schweren Stand.Auch wenn er als typischer Vertreter der sog. „Verschollenen Generation“ gelten kann, hat er den Glauben an sein Werk und an die positive Kraft der Kunst dennoch niemals verloren. Noch heute – viele Jahrzehnte nach ihrer Entstehung – ist die positive Energie und friedvolle Ruhe, die seine Werke ausstrahlen, deutlich zu spüren.
Erst seit einigen Jahren wird die künstlerische Qualität und Bedeutung seines Werkes von Sammlern entdeckt und im Kontext von gleichalterigen Künstlern wie Max Ackermann, Willi Baumeister oder Joan Miró betrachtet.Die Galerie Geiger widmet diesem stillen Künstler, der noch viel mehr Beachtung verdient, eine Ausstellung zu seinem 130. Geburtstag.