Galerie Haas, ZürichExhibition Catalogue on request. Text by Wolfgang Ullrich
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Born in Schwelm in 1959, Martin Assig translates his personal universe of thoughts and observations into compositions of abstract organic renderings and patterns or images, circling around the human body and mind, both often full of color. On one hand, they are a mirror for our present time – a time characterized by instability and fear calling for a return to core values – on the other hand, they are anchored in the past, especially since the artist works his large panel paintings almost exclusively in wax painting, an ancient painting technique that was already used by the Egyptians and Greeks. The artist revives this technique, also called encaustic, often combining it with cutouts, also a traditional craft, as well as with text fragments. In this way, he not only creates images of strong intensity and a special kind of colorfulness, commenting on, reinforcing or expanding the meaning of the visual message, but he also gives his works a universal quality.
In his exhibition "Seele.Saal" Assig presents a selection of works from the cycle "Seelen". As Wolfgang Ullrich notes, the series "not only deals in general with the finiteness of life, but in it the artist deals with his own experiences of the threat to life and the proximity of death. There could hardly be more existential works in contemporary art than those by Martin Assig. The longer one studies the cycle "Souls" or his other paintings and sculptures, the more one senses that they are not based on a pre-developed concept, but that each sheet and each work has emerged from a present-tense sensation. Again and again the relationship between life and death is renegotiated, the artist tries to reassure himself that he is still alive, that he is still breathing, that his heart is still beating."[1]
1] Ullrich, Wolfgang: Staying Alive. In: Martin Assig, Exhibition Catalog „Seele.Saal“, Galerie Haas Zürich, 2022, p. 37.
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Der 1959 in Schwelm geborene Künstler Martin Assig übersetzt sein persönliches Universum von Gedanken und Beobachtungen in Kompositionen aus abstrakten organischen Darstellungen und Mustern oder Bildern. Sie kreisen jeweils um den menschlichen Körper und das Sein, beides oft voller Farbe. Einerseits sind sie ein Spiegel für unsere heutige Zeit – eine Zeit, die geprägt ist von Unsicherheit und Angst und die eine Rückbesinnung auf grundlegende Werte einfordert – andererseits sind sie in der Vergangenheit verankert, zumal der Künstler seine großen Tafelbilder nahezu ausschließlich in Wachsmalerei arbeitet, eine äusserst alte Maltechnik, die schon von den Ägyptern und Griechen benutzt wurde. Der Künstler lässt diese auch Enkaustik genannte Technik wieder neu aufleben, wobei er sie oft mit Scherenschnitten, ebenfalls ein althergebrachtes Handwerk, sowie mit Textfragmenten kombiniert. Auf diese Weise schafft er nicht nur Bilder von starker Intensität und einer besonderen Art von Farbigkeit und kommentiert, verstärkt oder erweitert die Bedeutung der visuellen Botschaft, sondern verleiht seinen Werken auch eine universelle Qualität.
In seiner Ausstellung «Seele.Saal» bei Galerie Haas Zürich präsentiert Assig eine Auswahl von neuen Arbeiten aus dem Zyklus «Seelen». Wie Wolfgang Ullrich prägnant festhält, handelt die Serie «nicht nur ganz allgemein von der Endlichkeit des Lebens, vielmehr setzt der Künstler sich darin mit eigenen Erfahrungen von Lebensbedrohung und Todesnähe auseinander. Es dürfte in der zeitgenössischen Kunst kaum existenziellere Werke geben als die von Martin Assig. Je länger man sich mit dem Zyklus „Seelen“ oder mit seinen anderen Bildern und Skulpturen beschäftigt, desto stärker spürt man, dass ihnen kein vorab entwickeltes Konzept zugrunde liegt, sondern dass jedes Blatt und jedes Werk aus gegenwärtig-vergegenwärtigendem Empfinden heraus entstanden ist. Wieder und wieder wird das Verhältnis von Leben und Tod neu verhandelt, versucht der Künstler sich zu vergewissern, dass er noch lebt, dass er noch atmet, dass sein Herz noch schlägt.»[1]
[1] Ullrich, Wolfgang: Am Leben bleiben. In: Martin Assig, Ausstellungskatalog „Seele.Saal“, Galerie Haas Zürich, 2022, S. 38