Anja Bohnhof visits 12 villages in the north of West-Bengal and shows how the life of women and girls is affected by the lack of clean water supply.
Access to clean water was recognized by the United Nations as a global human right in 2010. The problem of water availability and distribution is particularly severe for underprivileged population groups. There are no wells or alternative water storage systems available in almost 300,000 Indian villages. Over 160 million Indians currently have no access to clean water.
Villages in the region of West-Bengal suffers from the lack of clean water supply especially during the months of dry season. Women and girls are traditionally responsible for the provision of water in a family. Therefore they walk for many hours daily. The education of young girls suffers from this.
Bohnhof stages the women with the typical gallon that is used on their way to the water fountain.
Die Dortmunder Fotografin Anja Bohnhof suchte zwölf Dörfer im Norden des indischen Bundesstaates West-Bengalen auf und zeigt die Lebensrealität von Frauen und Mädchen, die einzig und allein von der Beschaffung von sauberem Wasser geprägt ist.
Der Zugang zu sauberem Wasser wurde 2010 seitens der Vereinten Nationen als weltweites Menschenrecht anerkannt. Die Folgen einer zunehmenden Wasserknappheit als Ergebnis kulturell definierter Umgangsweisen mit Wasser, des Klimawandels sowie eine zunehmende Privatisierung von Wasser werden längst als sogenannte Weltwasserkrise thematisiert. Insbesondere unterprivilegierte Bevölkerungsgruppen trifft die Frage der Wasserverfügbarkeit und -verteilung hart.
In knapp 300.000 Dörfern Indiens sind keine Brunnen oder alternative Wasserspeichersysteme verfügbar. Über 160 Millionen Inder haben gegenwärtig keinen Zugang zu sauberem Wasser. In der Folge sterben jährlich über 60.000 Kleinkinder an den Folgen von Durchfallerkrankungen. Für die Lebensrealität der Frauen und Mädchen, die für die Beschaffung von Wasser innerhalb familiärer Strukturen verantwortlich sind, bedeutet dies nicht selten zahlreiche Stunden langer Fußmärsche, um Wasser aus weit entfernten Brunnen zu holen. Die Frauen tragen das Wasser in aus Aluminium bestehenden Gallonen auf den Köpfen. Um die ausreichende Menge für den Tagesbedarf an Wasser zu beschaffen, werden bereits die Mädchen für diese Aufgabe einbezogen, deren Schulbesuch darüber zum Teil verhindert wird. Selbst Zweitfrauen in familiären Gefügen sind in einigen Regionen Indiens keine Seltenheit, um den täglichen Beschaffungsbedarf an Wasser überhaupt zu sichern.
Die Serie The Last Drop nimmt einerseits die Lebensrealität dieser Frauen und Mädchen in den Blick und thematisiert zudem global relevante Fragestellungen. Über eine inszenierte und skurril anmutende Darstellungsweise wird in pointierter Weise die Aufmerksamkeit auf eine zentrale und weltweite Problematik unserer Gegenwart gelenkt.
Die Aufnahmen sind in zwölf Dörfern der indigenen Volksgruppe der Santal im Norden des indischen Bundesstaates West-Bengalen entstanden. Die Probleme von Wassermangel und nicht ausreichend verfügbarem Wasser mit Trinkwasserqualität sind dort weitreichend bekannt, vor allem gegen Ende der Trockenzeit sind die sich ergebenden Schwierigkeiten über vorherrschende Wasserknappheit tägliche Lebensrealität.