Sigmar Polke 'Linsenbilder'
1. November - 20. Dezember 2008
Ausstellungseröffnung: Freitag 31. Oktober, 18:00 bis 21:00
Ausstellungsort:
Julius Werner Berlin
"Kochstraße 60"
D - 10884 Berlin
Öffnungszeiten: Die-Fri 10-18.30h, Sa 11-18h
Sigmar Polke (* 1941 in Oels/ jetzt Oleœnica, Polen) ist einer der bedeutendsten Künstler der deutschen Nachkriegszeit. Vom 1. November bis 20. Dezember 2008 präsentiert die Galerie Michael Werner in den Räumen von Julius Werner Berlin die Ausstellung „Linsenbilder“, eine neue Werkgruppe in Polkes Schaffen. Zahlreiche der ausgestellten Werke wurden 2007 erstmals in einer Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst in Siegen präsentiert, die anlässlich des an Polke verliehenen Rubenspreises stattfand.
Die „Linsenbilder“ sind eine Weiterführung in Polkes vielschichtig-experimentellem Werk, das seit über 40 Jahren radikal die Grenzen der Malerei austestet. Die Inspiration für die aktuelle Werkgruppe der „Linsenbilder“ kam durch das Buch „Oculus artificialis teledioptrius sieve telescopium“ (1685) des Prämonstratensermönches und Optikers Johann Zahn. Das darin von Zahn beschriebene „telescopium“ gilt heute als der Vorläufer unseres Teleobjektivs. Zahn spielte ebenfalls eine zentrale Rolle in der Entwicklung der camera obscura.
In seinem Buch beschrieb Zahn, dass die Erscheinung jedes selbstleuchtenden Objekts vom Standpunkt des Betrachters abhängig ist. Polke ließ sich von dieser Beobachtung inspirieren und sie in seine Leuchtkästen mit ironischen Bildzitaten aus der deutschen Geschichte für den Berliner Reichstag einfließen. Vor die von hinten beleuchteten Bilder jedes Kastens setzte er ein als Linse gewölbtes Glas, so dass sich mit jedem Schritt des vorbeischreitenden Betrachters das Motiv verändert.
Diese Idee führte Polke weiter und entwickelte in seinem Atelier ein Verfahren, mit dem er in Handarbeit eine die gesamte Bildoberfläche überziehende, transparente Struktur mit Erhöhungen und Vertiefungen erzeugte, die der industriell hergestellten Rasteroberfläche des Lentikulardrucks ähnelt. Diese „Linse“ erzeugt Verzerrungen und räumliche Effekte, je nachdem von welchem Standpunkt aus das Bild betrachtet wird.
Nach der Station in Berlin werden die Bilder zum ersten Mal in den USA, im Arts Club of Chicago und in der Michael Werner Gallery in New York, zu sehen sein. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutsch und englisch mit einem Text von Chrissie Iles, Kuratorin am Whitney Museum of American Art, New York.
Bei Fragen kontaktieren Sie bitte Galerie Michael Werner in Berlin: Tel.: +49-30-25936780, [email protected].
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Sigmar Polke 'Lens Paintings'
1 November - 20 December 2008
Exhibition Opening: Friday 31 October, 6 pm to 9 pm
Venue:
Julius Werner Berlin
"Kochstraße 60"
D - 10884 Berlin
Opening Hours: Tue-Fri 10-18.30h, Sat 11-18h
Sigmar Polke (b. 1941, Oels/ now Oleœnica, Poland) is one of the most important artists of the post-war generation. Galerie Michael Werner is pleased to announce an exhibition of “Lens Paintings,” a new body of work originally exhibited on the occasion of the Rubens Prize, awarded to the artist in 2007 by the Museum für Gegenwartskunst in Siegen, Germany. The exhibition will take place at Julius Werner Berlin.
The “Lens Paintings” are a new development for an artist whose career is characterized by over 40 years of radical painting. The conceptual framework of these paintings is found in theories set forth by Johann Zahn in his 1685 book, Oculus artificialis teledioptricus sive telescopium (The Teledioptric Artificial Eye, or Telescope). Zahn, a monk in the Premonstrate Order, was a major figure in the development of the camera obscura, and his “teledioptric artificial eye,” a forerunner of the telephoto lens.
According to Zahn, every luminous object in the universe varies in appearance depending on the viewer’s position. Polke’s interest in this idea was first manifest in the artist’s commission for the reopening of the Reichstag in Berlin, for which he created a series large lenticular images. Lighted from behind, the grooved surfaces of these light boxes changed as one moved past them. This led Polke to devise a system in his studio allowing him to create, in paint, a corrugated, refractive surface that mimics an industrially manufactured lenticular lens. This painted “lens” generates a variety of distortions, mutations and spatial illusions when seen from different viewpoints.
This exhibition marks the first time these paintings have been shown outside of Siegen. The exhibition will travel to the US and will be shown at the Arts Club of Chicago and at Michael Werner Gallery, New York. A catalogue with an essay in English and German by Chrissie Iles, Curator at the Whitney Museum of American Art, New York, will be published.
Please contact Galerie Michael Werner in Berlin for further information: Tel.: +49-30-25936780, [email protected].