Perfide Spiele um Schein und Sein eröffnet!
Vorzeige-Maler der deutschen Post-Pop-Art Heiner Meyer weckt in der Augsburger GALERIE NOAH Begierden und führt diese zugleich ad absurdum - Einladung zur Vernissage am 18. Juli 2019
Porsche, Prada und Escada, geliftete Beauties und frohlockendes Softeis, Schönheit satt, prall und geballt bringt Heiner Meyer auf Leinwand wie auf den Punkt; Begierde, Gier, Begehrlichkeit weckt und stillt der Vorzeige-Maler der deutschen Post-Pop-Art auf einen Streich – und eröffnet gekonnt bis perfekt die perfiden Spiele um Schein und Sein in der Arena der Augsburger GALERIE NOAH. „OH, LÀ LÀ!“ ist seine aktuelle Ausstellung dort im Glasplast betitelt, die einmal mehr die stilistische Raffinesse des Bielefelder Künstlers vor Augen führt. Routiniert und ausgefeilt setzt er in surrealer bis fotorealistischer Manier die Symbole von Luxus und Lifestyle zusammen und weiß zeitgleich geschickt zu konterkarieren: bleibt einem die eisige Kalorienbombe beim Anblick der schlanken Silhouette im Vordergrund im wahrsten Sinne im Halse stecken.
Doppelbödig ist die Kunst von Meyer allemal, verziert mit reichlich Anspielungen an die Vergänglichkeit, mit Kritik am Jugend- und Schönheitswahn, am Wert der Ware heute, die indes dezent, ja, skurriler Weise ästhetisch daher kommt und sich nicht unbedingt aufdrängt. Die 40 neuen Ölbilder, Papierarbeiten, Bronzeplastiken und Objekte in der GALERIE NOAH bedienen die weiblichen wie die männlichen Sehnsüchte und changieren facettenreich hin und her zwischen tragikomischer Ikon- und Ironisierung: machen die malerischen Kommentare Meyers auf der echten Louis-Vuitton-Tasche dem angepassten Modeblogger einen poppigen Strich durch die Rechnung; strahlen die makellosen Gesichter in Öl auf Leinwand nunmehr aus dem OP-Verband; und stellt Minnie Mouse in skulpturaler Monumentalität das Schönheitsideal per se wie stante pede in Frage. Schön, schön schräg, Satire auf Pop-Art!