Unter dem Titel „kontrastreich“ zeigt die Galerie Poll ihre zweite Einzelausstellung des Zeichners Danja Akulin. Seine Naturdarstellungen sind kontrastreich zwischen tiefem Schwarz und lichtem Weiß angelegt und setzen sich aus einer Vielfalt von Schwarz- und Grautönen zusammen.
Wälder, Felder, Wolken und Wasser, mal aus großer Nähe, mal in weiter Ferne dargestellt, erlangen durch die virtuose Technik des Künstlers, in der er gekonnt scharfe und unscharfe Partien, feine Linien und grobe Striche nebeneinandersetzt, eine große Unmittelbarkeit. Gleichzeitig strahlen sie eine tiefe Ruhe aus. Licht und Schatten, Stillstand und Bewegung sind in den großformatigen Kompositionen stimmungsvoll eingefangen.
Immer wieder zeichnet Akulin Seestücke. Einige sind nahe am naturalistischen Abbild, andere haben sich in beinahe monochrome Flächen aufgelöst. Auf seinen Zeichnungen von dichten Wäldern blickt man auf eng aneinander stehende Baumstämme, deren Rinde mit all ihren Unebenheiten und Maserungen detailliert herausgearbeitet ist, so dass sie nahezu fotorealistisch wirken.
Akulin komponiert seine meist titellosen Arbeiten aus der Erinnerung, er benutzt keine fotografischen Vorlagen. Der Zeichner arbeitet mit Bleistift und Graphit auf Papier oder mit Kohle direkt auf der Leinwand. Die großformatigen Papierbögen werden auf Leinwand kaschiert und auf Keilrahmen gespannt und erreichen so eine große Präsenz.
„Danja Akulins Werke sind Zustandslandschaften, zwischen Stille und Ungewissheit, Ruhe und Unbehagen gefangene Gemütsbilder“, schreibt die Kunsthistorikerin Olena Balun in ihrem Katalogtext der 2022 im J. J. Heckenhauer-Verlag erschienenen Monographie.
Danja Akulin, 1977 geboren in St. Petersburg, lebt und arbeitet seit 2000 in Berlin. Von 2000 bis 2005 absolvierte er ein Studium der Freien Kunst bei Prof. Georg Baselitz an der Universität der Künste Berlin, von 2005 bis 2006 machte er seinen Meisterschüler bei Prof. Daniel Richter. 2017 wurde er mit dem kanadischen „Elizabeth Greenshields Foundation Award“ ausgezeichnet. Seine Arbeiten wurden in Deutschland, den USA und Russland ausgestellt, jüngst war der Künstler an der Ausstellung „Das Ende der Malerei. Karl Hagemeister und die Malerei heute“ im Bröhan-Museum in Berlin beteiligt. Akulins Arbeiten befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen, darunter auch die Kunstsammlung des Deutschen Bundestages.
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Under the title “High Contrast”, Galerie Poll is presenting its second solo exhibition of the illustrator Danja Akulin – a gesture towards the way in which Akulin’s depictions of nature range from deep black to bright white, composed of a variety of black and grey tones.
Forests, fields, clouds, and water, portrayed at times from close up, at times from a distance, are rendered strikingly immediate by the artist’s virtuoso technique, which skilfully juxtaposes sharp and blurred sections, fine lines and rough strokes. Yet these scenes also exude a profound sense of tranquillity. The large-format compositions atmospherically capture light and shadow, stillness and movement.
Seascapes are a repeated motif. Some of the likenesses are nearly naturalistic, while others have dissolved into almost monochrome surfaces. The drawings of dense forests show trunks crowded together, the tree bark finely drawn with all its irregularities and grain; the result is almost photorealistic.
Still, Akulin composes his mostly untitled works from memory, not basing them on any photographs. The illustrator works with pencil and graphite on paper or with charcoal directly on the canvas. The large-format paper sheets are mounted on canvas in placed in stretcher frames, giving them a significant presence.
“Danja Akulin offers landscapes of states of mind, images of spiritual mood poised between silence and uncertainty, calm and disquiet”, writes art historian Olena Balun in her catalogue text for the 2022 monograph published by J. J. Heckenhauer Verlag.
Danja Akulin, born in St Petersburg in 1977, has lived and worked in Berlin since 2000. From 2000 to 2005, he completed a degree in fine arts under Prof. Georg Baselitz at the Berlin University of the Arts, and from 2005 to 2006 he was a master student with Prof. Daniel Richter. In 2017 he was recognized with the Canadian Elizabeth Greenshields Foundation Award. His works have been exhibited in Germany, the United States, and Russia, most recently in the exhibition “The End of Painting: Karl Hagemeister and Painting Today” at the Bröhan Museum in Berlin. Akulin’s works are held in private and public collections, including the art collection of the German Bundestag