Laura Ford – Days of Judgment
im Kulturzentrum Englische Kirche und in der Galerie Scheffel, Bad Homburg
5. Mai – 3. Juni 2012
Ausstellungseröffnung: Freitag, 4. Mai 2012, 19 Uhr
Begrüßung: Beate Fleige, Kulturdezernentin der Stadt Bad Homburg
Einführung: Dr. Christof Trepesch, Direktor der Kunstsammlungen und Museen Augsburg
Die Künstlerin wird anwesend sein.
Führungen im Kulturzentrum Englische Kirche:
Sonntag, 13. Mai, 11 Uhr
Sonntag, 20. Mai, 11 Uhr
Donnerstag, 24. Mai, 18 Uhr
In Bad Homburg sind jetzt neue Arbeiten der britischen Künstlerin Laura Ford zu sehen. In einer eindrucksvollen
Doppelausstellung zeigen der Magistrat der Stadt und die Galerie Scheffel Einzelfiguren und auch größere Figurenkompositionen
aus dem jüngsten Werk der international bekannten Künstlerin. Vom 5. Mai bis zum 3. Juni sind diese
Arbeiten im Kulturzentrum Englische Kirche und in der gegenüberliegenden Galerie Scheffel ausgestellt.
Die 1961 im walisischen Cardiff geborene Laura Ford gehört zu den hellsichtigsten und eigenständigsten
Künstlerinnen ihrer Generation. Aus den unterschiedlichsten Materialien kreiert sie skulpturale Collagen in Form von
Tier- und Kindergestalten, die häufig wie große Lumpenpuppen erscheinen. Diese fantasievollen Figuren wirken
zunächst verspielt und entwaffnend, erweisen sich jedoch auf den zweiten Blick stets als tiefgründig und kritisch,indem sie in teils sarkastischer Doppeldeutigkeit auf Armut und Obdachlosigkeit, Verletzung, Gewalt oder Krieg
anspielen. Laura Ford selbst beschreibt ihre Werke als „eine Mischung aus Humor, Melancholie und Dunkelheit“ – und
ergänzt: „Ich bin spielfreudig, wenn ich arbeite“. So spielen Sprichwörter, Kinderreime und Märchen thematisch eine
große Rolle in ihren Arbeiten, aber auch soziale und gesellschaftliche Beziehungen oder reale Ereignisse. Ohne Pathos
entwickelt Laura Ford eine vielschichtige Symbolsprache, die gegenläufige Empfindungen im Betrachter auslöst, ihn
überrascht und gerade dadurch berührt.
Laura Ford studierte Bildhauerei an der Bath Academy of Art und an der Londoner Chelsea School of Art und
erhielt anschließend verschiedene Stipendien und Preise, wie etwa den Henry Moore Foundation Award. Die heute in
London lebende Künstlerin hat ihre Arbeiten bereits weltweit ausgestellt. Schon im Jahr 2000 beteiligte sie sich an der
wegweisenden „British Art Show 5“, 2005 vertrat sie Großbritannien auf der Biennale in Venedig und im vergangenen
Jahr zeigte der Frederik Meijer Gardens & Sculpture Park in den USA eine große Einzelausstellung ihrer Werke.
Arbeiten Laura Fords sind im öffentlichen Raum verschiedener britischer Städte installiert und gehören zu den
Sammlungsbeständen bedeutender Museen wie dem Victoria & Albert Museum oder der Tate Gallery in London.
In Deutschland ist Laura Ford durch ihre zweimalige Teilnahme an den Bad Homburger „Blickachsen“ und
durch die parallel zu „Blickachsen 7“ gezeigte Ausstellung ihrer Werke im Sinclair-Haus bekannt. Nach einer
anschließenden Einzelschau in der Galerie im Prediger in Schwäbisch Gmünd, richtete sie zuletzt Ende 2011 zusammen mit
Magdalena Abakanowicz die viel beachtete Eröffnungsausstellung des TextilWerks Bocholt aus. Ebenfalls 2011
gewann Laura Ford den Künstlerwettbewerb des Landes Baden Württemberg „Kunst am Bau – Universitätsfrauenund
Hautklinik Heidelberg“ mit dem Vorschlag einer Installation aus mehreren überlebensgroßen Figuren, der noch
in diesem Jahr realisiert wird.
Die Ausstellung, die jetzt in Bad Homburg zu sehen ist, präsentiert zahlreiche der jüngst entstandenen Figuren Laura
Fords, die teilweise eigens für diese Ausstellung geschaffen wurden. Dabei handelt es sich hauptsächlich um zunächst
wohlvertraute Tiere aus der Welt der Kinderspielzeuge und Bilderbuchgeschichten wie Elefanten, Pinguine oder
Katzen, die wie riesige Stofftiere wirken. Bei genauerer Betrachtung jedoch unterlaufen sie durch ihre menschlichen
Haltungen, Gliedmaße oder auch Kleider den ersten Eindruck des Niedlichen, sind widersprüchlich und rätselhaft
und wecken stets neue Assoziationen. Die in der Englischen Kirche zu einer einzigartigen Installation versammelten
Figurengruppen entwickeln in dem Sakralbau eine besonders geheimnisumwitterte und zugleich heiter-ironische
Ausstrahlungskraft. Und auch die in den Galerieräumen gezeigten Figuren treten unwillkürlich in Beziehung zu
ihrer Umgebung und ermöglichen einen Einblick in das fantasiereiche, verspielte und doch durch seinen Scharfsinn
anregende Werk Laura Fords.
Die Eröffnung der Doppelausstellung findet im Beisein der Künstlerin am Freitag, dem 4. Mai 2012, um 19.00 Uhr
im Kulturzentrum Englische Kirche statt. Nach der Begrüßung durch Kulturdezernentin Beate Fleige wird Dr. Christof
Trepesch, Direktor der Kunstsammlungen und Museen Augsburg, in das Werk Laura Fords einführen.
Zusätzlich werden an drei Terminen fachkundige Führungen durch die Ausstellung in der Englischen Kirche
angeboten: am 13. Mai und am 20. Mai jeweils um 11 Uhr sowie am 24. Mai um 18 Uhr. Die Teilnahme an den
Führungen, für die keine vorherige Anmeldung erforderlich ist, kostet 3 Euro pro Person. Der Besuch der Doppelausstellung
ist kostenfrei.
Geöffnet ist die Ausstellung während der Woche dienstags bis freitags in der Englischen Kirche jeweils von 16 bis
19 Uhr und in der Galerie Scheffel von 14 bis 19 Uhr. Am Wochenende sind die Arbeiten Laura Fords in den Galerieräumen
samstags von 11 bis 15 Uhr zu besichtigen, in der Englischen Kirche samstags, sonntags und an Feiertagen
von 14 bis 18 Uhr.
In der Edition Scheffel wird ein Katalog mit einem Text von Christof Trepesch erscheinen, der die Ausstellung an
beiden Standorten dokumentiert und erläutert.
Kulturzentrum Englische Kirche
Ferdinandsplatz
61348 Bad Homburg v.d.Höhe
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 16 – 19 Uhr
Sonntag und an Feiertagen: 14 – 18 Uhr
Eintritt frei
Galerie Scheffel
Ferdinandstraße 19
61348 Bad Homburg v.d.Höhe
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 14 – 19 Uhr
Samstag: 11 – 15 Uhr