Düsseldorf
Die Ausstellung von Henrik Schrat Orangerie bei Nacht könnte als eine Geschichten für Kinder taugen, sie öffnet sich jedoch in reichlich aktuelle Tiefen und Untiefen. Denkbar wäre auch eine ethnografische Sammlung des Raumschiffs Enterprise, das auf seinen Reisen in den 'unendlichen Weiten' des Weltraums diese rätselhaft inszenierten Figuren und Plätze erworben hat.
Beim Betrachten der comic-ähnlichen Zeichnungen erschließt sich eine Art Kolonialgeschichte, die auf dem fiktiven Planeten Tonder spielt. Großäugigen Wesen, die das Kindchenschema aktivieren, bekommen Besuch von vierarmigen Raupen, die Neuerungen mitbringen. Zentrale Rolle spielen dabei Orangerien, die als Symbol von Schönheit und Macht fungieren könnten. Die Arbeiten ergeben keine lineare Erzählung, sondern weben ein Patchwork aus Situationen und können als klassische Gesellschaftsparabel verstanden werden, die mit freundlichen Wesenheiten Begriffe wie Naivität und Kultur verhandelt - die Orangerie bebt….