Julius Shulman
Photographing Architecture and Interiors
Julius Shulman (1933–1980); Julius Shulman/Jürgen Nogai (2000–2009).
Bremen, 24.3.–25.4.2014
Eröffnung 22.3. von 11 bis 14 Uhr
1910 in Brooklyn als Sohn russischer Einwanderer geboren, gilt als einer der bedeutendsten Architekturfotografen Amerikas. In Los Angeles begann er 1936, gefördert von dem führenden Architekten der amerikanischen Westküste Richard Neutra, die Architekturfotografie nicht als Illustration architektonischer Konzepte, sondern als eigenständiges Werk des „american modernism“ zu konzipieren. Schon bald arbeitete er für alle avantgardistischen Architekten seiner Zeit wie Frank Lloyd Wright, Raphael Soriano und Rudolf M. Schindler. Seine gezielt eingesetzte Lichtstimmung, in der er u. a. helle Spiegelungen in Scheiben mit denen auf Wasserflächen korrespondieren lässt sowie den Abendhimmel einbezieht, lassen seine Bilder durch „Idealisierung, Glorifizierung und Dramatisierung“ zu Bildkompositionen werden, in denen nichts dem Zufall überlassen bleibt. Auch Schwarzweißaufnahmen wirken mit den Graunuancen in ihrer Dramatik und Poesie belebt wie „filmstills“. Die Sonne Kaliforniens setzt Shulman kalkuliert wie Scheinwerfer ein, indem er „im Voraus den Verlauf der Schlagschatten“ abschätzt.
Shulman, der 2009 starb, macht mit seinen Fotografien die architektonisch herausragenden Gebäude Kaliforniens, die er seit den 30er Jahren interpretiert, zu Ikonen des „american way of life“. Mit dem aus Bremen stammenden Fotografen Jürgen Nogai (*1953) als gleichberechtigtem Partner entstanden seit 2000 Fotografien der jüngsten kalifornischen Architektur von u. a. Richard Meier, Philip Johnson und Frank Gehry mit den berühmten Bauten der Concert Hall sowie des Getty-Centers, das 2005 das Archiv Shulmans erwarb.